"Letzte Generation" klebt auf wichtiger Brücke Aktivisten blockieren Hamburger Hafen – neun in Gewahrsam
Klimablockade auf der Köhlbrandbrücke am Hamburger Hafen: Die wichtige Verkehrsader war in beide Richtungen gesperrt. Es gibt Stau.
"Es geht schon wieder los", hieß es bei Twitter. In Hamburg haben Aktivisten der "Letzten Generation" am Dienstag die Köhlbrandbrücke blockiert. Sie klebten sich mit den Händen auf der Fahrbahn fest, wie die Gruppe selbst mitteilte.
Die Polizei bestätigte die Blockade. "Offensichtlich sind da 'Klimakleber' unterwegs", sagte ein Sprecher t-online. Um 13.09 Uhr sei die Polizei alarmiert worden, Beamte seien vor Ort. "Die sehr wichtige Verkehrsader musste zunächst in beide Richtungen gesperrt werden", erklärte der Sprecher weiter.
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Die Köhlbrandbrücke war bereits in den vergangenen Tagen Ziel von Klimaprotesten gewesen. Sie ist eine der wichtigsten Zufahrten zum Hamburger Hafen.
Am Dienstag kamen die Aktivisten mit einem Transporter und einem Laster. Sie kippten Kies auf die Fahrbahn, klebten sich außerdem auf der Straße fest. Einer befestigte sich zudem am Transporter, den die Gruppe quer auf der Fahrbahn abgestellt hatte.
"Der Kies ist schon wieder weg", sagte der Polizeisprecher gegen 14.45 Uhr. Der Verkehr in Richtung Waltershof rolle wieder.
Probleme machte dann noch der Transporter: Angeblich haben die Aktivisten den Schlüssel weggeworfen, daher machte sich ein Abschlepper auf den Weg.
Laut Polizei staute sich der Verkehr zwei Stunden lang. Auf der ganzen Finkenwerder Straße habe es Beeinträchtigungen gegeben. Polizeibeamte nahmen neun Personen in Gewahrsam. Es werde geprüft, ob das Landeskriminalamt eine längerfristige Ingewahrsamnahme anstrebe, erklärte ein Polizeisprecher. Für diese Maßnahme ist die Zustimmung eines Richters am Amtsgericht erforderlich.
Klimaaktivist in Hamburg: "Habe Angst vor dem, was noch kommen wird"
In einer per Mail ausgesandten Erklärung der "Letzten Generation" wird einer der Aktivisten zitiert, die sich am Dienstag auf der Brücke festklebten. Lars Schäfer, Vater einer fünfjährigen Tochter, mache die Aktion Angst, heißt es in der Mitteilung.
Noch mehr Angst habe er jedoch vor der Klimakatastrophe: "Unsere Strategie des Vermeidens, des Aufschiebens, funktioniert vielleicht mit den Problemen unseres Alltags, aber die Physik verhandelt nicht", wird Schäfer zitiert. "Ich habe Angst vor dem, was noch kommen wird."
- Mitteilung der "Letzten Generation" vom 4. April 2023
- Telefonat mit der Polizei
- twitter.com: Beiträge zur Blockade
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa