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Hamburg

Hamburg: Frau wegen Hasspostings nach Stadtpark-Vergewaltigung verurteilt


Hetze im Stadtpark-Fall
Wegen Hasspostings: Gericht verurteilt Frau zu Jugendarrest

Von t-online, pas

19.06.2024Lesedauer: 1 Min.
imago images 158716822Vergrößern des Bildes
Ein Plan des Hamburger Stadtparks (Archivbild): Ein 15-jähriges Mädchen war hier von mehreren Personen sexuell missbraucht worden. (Quelle: IMAGO/BODE/imago)

Zahlreiche Hasspostings nach der Stadtpark-Vergewaltigung führten zu Gerichtsverfahren. Jetzt fiel das Urteil gegen eine 20-Jährige.

Eine 20-jährige Frau ist wegen beleidigender und bedrohender Hasspostings im Zusammenhang mit dem Verfahren zur Gruppenvergewaltigung im Hamburger Stadtpark verurteilt worden. Sie muss für ein Wochenende in den Jugendarrest, berichtet das "Hamburger Abendblatt". Die Frau hatte über WhatsApp einen der Verdächtigen massiv beschimpft und bedroht, indem sie ihn unter anderem als "ehrloses Vergewaltigerschwein" und "ekelhafte Missgeburt" bezeichnete.

Vor Gericht habe sie angegeben, aus einem Reflex heraus gehandelt zu haben, als sie von der Vergewaltigung der 15-Jährigen im Stadtpark erfuhr, so die Zeitung weiter. Bereits bei der Polizei habe die Angeklagte die Vorwürfe eingeräumt. Sie sei jedoch nicht zu den anberaumten Gerichtsterminen erschienen.

140 Ermittlungen nach Hasskommentaren

Das Gericht verurteilte sie schließlich zu einem Wochenende im Jugendarrest. Neben diesem Fall seien auch gegen etwa 140 weitere Personen Ermittlungen wegen ähnlicher Hasskommentare im Zusammenhang mit dem Stadtpark-Fall eingeleitet worden.

Die ursprüngliche Tat, bei der mehrere Männer eine 15-Jährige vergewaltigten, sorgte bundesweit für Entsetzen. Neun der zehn Angeklagten wurden zu Jugendstrafen verurteilt. Auch nach dem Urteil kam es zu Hetze im Internet, diesmal gegen die Prozessbeteiligten, insbesondere die Richterin und die Verteidiger. Der Richterverein verurteilte diese Anfeindungen als gezielten Angriff auf den Rechtsstaat.

Verwendete Quellen
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