Für eine bessere Auslastung St. Pauli geht gegen halbherzige Dauerkarten-Besitzer vor

Ab der kommenden Bundesliga-Saison verlangt der FC St. Pauli von seinen Dauerkarteninhabern ein klares Commitment – andernfalls verlieren sie ihren Platz.
St. Pauli-Fans mit Dauerkarte müssen sich auf eine gravierende Änderung einstellen: Ab der Saison 2025/26 verlangt der Kiezclub von den Inhabern, ihre Karte für mindestens zwölf der 17 Heimspiele aktiv zu nutzen – andernfalls verlieren sie das Recht auf eine Dauerkarte in der Folgesaison. "Dass Dauerkarten am Spieltag weder genutzt noch weitergegeben werden, ist den am Spielbesuch interessierten Fans und Mitgliedern gegenüber unfair", schreibt der Verein auf seiner Website.
Der Schritt kommt nicht überraschend: Bereits während der vergangenen Saison hatte der Verein die Einführung einer solchen Mindestquote angekündigt. Jetzt ist klar, wie sie konkret aussehen wird – und welche Konsequenzen drohen. Schon in der abgelaufenen Saison 2024/25 verloren mehrere Personen ihre Dauerkarte, weil sie zu selten im Stadion waren.
Warum St. Pauli diese Regelung einführt
Der FC St. Pauli kämpft mit einem Luxusproblem: Das Millerntor ist regelmäßig ausverkauft, die Nachfrage nach Tickets übersteigt das Angebot deutlich. Deshalb will der Verein sicherstellen, dass möglichst viele Plätze tatsächlich besetzt sind – entweder durch die Besitzer selbst oder durch Weitergabe an andere Fans. Denn: Unbesetzte Sitze sind in einem restlos ausverkauften Stadion schwer vermittelbar.
Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten: Einige Dauerkarteninhaber erscheinen nur zu wenigen ausgewählten Spielen. Das sei unfair gegenüber anderen Fans, betont der Verein. Wer eine Dauerkarte habe, trage Verantwortung.
Was als Nutzung zählt – und was nicht
Klar geregelt ist auch, was konkret als "Nutzung" gilt. Neben dem eigenen Besuch eines Spiels zählen dazu auch die Weitergabe an Freunde oder Bekannte oder der offizielle Weiterverkauf über den Ticket-Zweitmarkt des Vereins. Auch digitale Lösungen sind erlaubt: Einzeltickets können online erstellt und weitergeleitet werden – per Mail oder Messenger.
Wird die Dauerkarte in der Saison 2025/26 zu weniger als zwölf Heimspielen genutzt, entfällt das Vorkaufsrecht für die nächste Spielzeit. Die Quote könnte in Zukunft angepasst werden, betont der Verein. Die Regelung wurde gemeinsam mit dem Fanladen und dem Ständigen Fanausschuss erarbeitet.
Bereits in der letzten Saison hatte der Verein erste Konsequenzen gezogen: Wer zu weniger als fünf der ersten 13 Heimspiele kam, wurde informiert – und verlor bei weiterer Inaktivität die Karte.
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