Tier stark gefährdet Giftschlange im Norden: Darum sieht man sie immer seltener

Im Raum Hamburg nehmen Begegnungen mit Kreuzottern ab. Welche Faktoren die Population der Giftschlangen beeinflussen, bleibt ein Thema.
Rund um Hamburg, vor allem in der Lüneburger Heide, sind Begegnungen mit Kreuzottern seltener geworden. Die Anzahl geeigneter Lebensräume hat abgenommen, und der Klimawandel setzt den Tieren zu. Dies hat zur Folge, dass auch die Zahl der Bisse zurückgegangen ist.
Michael Pees, Professor an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, beobachtet seit Jahren einen Rückgang der Kreuzotter-Population. Er erklärt, dass extreme Wetterbedingungen mit Trockenheit den Schlangen zusetzen. Zudem fehle es an Korridoren zwischen den Gebieten, in denen Kreuzottern noch vorkommen. Diese Faktoren führen dazu, dass die Kreuzotter in der Region als stark gefährdet gilt.
Kaum noch Bisse registriert
Das Giftinformationszentrum-Nord der Universitätsmedizin Göttingen hat in den letzten Jahren einen Rückgang der Anrufe nach vermuteten Kreuzotterbissen verzeichnet. Martin Ebbecke vom Zentrum empfiehlt, sich nach einem Biss in ärztliche Behandlung zu begeben, da häufig Schwellungen auftreten. Ein Gegengift werde jedoch nur selten empfohlen.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) sowie der Nabu haben die Kreuzotter zum "Reptil des Jahres 2024" ernannt, um auf ihre Gefährdung aufmerksam zu machen. In der Region laufen Projekte zur Zucht und Auswilderung, um die Population der Kreuzotter zu stabilisieren.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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