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Hamburg

Hamburg: Falscher Sirenenalarm – Notruf überlastet


Notruf überlastet
Falscher Sirenenalarm versetzt Hamburg in Aufruhr

Von t-online, dpa, jon

Aktualisiert am 06.10.2025Lesedauer: 4 Min.
Elektronische Sirene auf einem Dach in Hamburg: Ein Bedienfehler hat am Sonntagabend stadtweit einen Sirenenalarm ausgelöst.Vergrößern des Bildes
Elektronische Sirene auf einem Dach in Hamburg: Ein falscher Alarm sorgte am Sonntagabend für eine Überlastung des Notrufs in Hamburg. (Quelle: IMAGO/Christian Ohde/imago-images-bilder)
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Um 21.30 Uhr schrillen in ganz Hamburg die Warnsirenen. Ein Bedienungsfehler mit weitreichenden Konsequenzen.

Ein Bedienungsfehler hat am Sonntagabend in Hamburg einen Sirenalarm im gesamten Stadtgebiet ausgelöst. Um 21.30 Uhr heulten sämtliche Warnsirenen der Hansestadt – dabei hätten nur die Anlagen im Stadtteil Overwerder aktiviert werden sollen.

Die Polizei informierte über die Plattform "X": "Die Sirenen eben waren wegen Hochwasser und hätten eigentlich nur in Overwerder ausgelöst werden sollen! Es ist alles gut und KEIN Fliegeralarm!" Ein Polizeisprecher bestätigte den Sachverhalt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Rund zehn Minuten nach dem Alarm wird entwarnt

Rund zehn Minuten später ertönte erneut ein Sirenensignal – dieses Mal der durchgehende Entwarnungston. Doch die Entwarnung kam zu spät: Der Schaden war offenbar bereits angerichtet.

"Die Leitungen glühen und der Notruf kann seinen regulären Betrieb nicht mehr wahrnehmen!!!", teilte die Polizei am Abend auf "X" mit. Offenbar hatten zahlreiche Bürger gleichzeitig die 110 gewählt und das Notrufsystem damit lahmgelegt. Die Beamten baten in ihrem Post darum, die Entwarnung weiterzuverbreiten.

Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken fielen heftig aus: Unter dem Polizei-Beitrag berichteten Nutzer von Herzrasen und Panik. Viele zeigten sich empört über den Vorfall und die damit verbundene Verunsicherung.

Zusätzliche Verwirrung stiftete die Katastrophenschutz-App Nina: Sie warnte am Nachmittag zunächst vor Hochwasser in Hamburg, nahm die Warnung kurz darauf zurück und setzte sie später erneut in Kraft. Die Polizei erklärte, die zwischenzeitliche Aufhebung sei aus Versehen geschehen.

Fehlalarm während Gefahrenlage: Sturmflut in Hamburg

Der Fehlalarm ereignete sich ausgerechnet während einer tatsächlichen Gefahrenlage: Hamburg war am Wochenende von einer Sturmflut betroffen. Nach Angaben des Bundesamts für Schifffahrt und Hydrografie stieg das Wasser an der Küste sowie in den Flüssen Elbe, Weser und Ems um 1,5 bis 2,0 Meter über das mittlere Hochwasser. Begleitet wurde das Naturschauspiel am Nachmittag von Sturmböen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde und Regen.

Am Fischmarkt bedeutete die Sturmflut Land unter. Etliche Schaulustige beobachteten, wie das Wasser immer höher stieg und schließlich unter anderem die Fischauktionshalle umschloss. Gleichzeitig tobten Kinder in Gummistiefeln und Regenhosen durchs Wasser. Der Scheitelpunkt wurde gegen 16.03 Uhr erreicht.

Da die Polizei das Areal großräumig absperrte und Fahrzeuge abschleppen ließ, mussten später keine Autos vom überfluteten Parkplatz neben der Fischauktionshalle geborgen werden. Am Zollenspieker Hauptdeich im Stadtteil Kirchwerder wurden dagegen mehrere Fahrzeuge vom Wasser eingeschlossen und mussten von der Feuerwehr geborgen werden.

Jugendliche werdenbein Gassigehen vom Hochwasser überrascht

Glimpflich endete ein Einsatz im Stadtteil Wilhelmsburg: Zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren waren mit ihrem Hund im Naturschutzgebiet Heuckenlock an der Süderelbe spazieren, als plötzlich der Wasserpegel stieg und sie nicht mehr vor- und zurückkonnten. Um sich zu retten, kletterten sie samt Hund auf einen Baum und riefen ihre Eltern an, die dann die Feuerwehr verständigten. Nachdem ein Rettungshubschrauber sie lokalisiert hatte, wurden alle drei mit einem Schlauchboot abgeholt.

Für Montagmorgen gegen 4.30 Uhr wird eine weitere, deutlich geringer ausfallende Sturmflut erwartet. Dann soll das Wasser um bis zu 1,5 Meter über das mittlere Hochwasser steigen. Insgesamt werde aber erwartet, dass die Schäden relativ gering ausfallen werden, teilten die Integrierten Leitstellen mit.

Das Sturmtief hatte bereits seit Samstag weitreichende Folgen für den Schiffsverkehr: Wegen der Schlechtwetterlage sitzt das Kreuzfahrtschiff "Aida Perla" im Hamburger Hafen fest. Die Elbe wurde für bestimmte Schiffsklassen gesperrt. Wie ein Aida-Sprecher der dpa mitteilte, verzögert sich die ursprünglich für Samstag geplante Abfahrt nach Bergen in Norwegen. Ein mögliches Auslaufzeitfenster sei erst für die Nacht zum Montag vorgesehen. Das Schiff hatte lediglich den Liegeplatz innerhalb des Hafens gewechselt.

Orkanartige Böen beeinträchtigen Fähren zu Nordseeinseln

Orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von teils bis zu 110 Kilometern pro Stunde wirbelten bereits am Samstag den Fahrplan der Fähren zu den Nordseeinseln durcheinander. Alle Fahrten des "Halunder Jet" von und nach Helgoland fielen am Samstag und Sonntag wetterbedingt aus, wie die Reederei FRS Helgoline mitteilte. Die Fähre steuert Deutschlands einzige Hochseeinsel normalerweise von Hamburg, Brunsbüttel und Cuxhaven aus an.

Am Sonntag gab es aufgrund des Sturmtiefs keinen Fährbetrieb zwischen Schlüttsiel und den Halligen, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei mitteilte. Bei den Fähren zwischen Dagebüll und den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum kam es zu Änderungen im Fahrplan oder zu Ausfällen. Gleiches galt für die Sylt-Fähren zwischen Havneby auf Rømø sowie List auf Sylt. Die "SyltExpress" und die "RömöExpress" fuhren am Samstag und Sonntag unregelmäßig. Die Reederei FRS Syltfähre kündigte aber an, gegebenenfalls in den Abendstunden zusätzliche Abfahrten anzubieten.

Montag bleibt es bei 14 bis 16 Grad stark bewölkt

Für Montag bietet das Wetter keine freundlichen Aussichten, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensts sagte. Im gesamten Norden können sich die Bewohner auf Temperaturen zwischen 14 und 16 Grad einstellen. Es bleibt stark bewölkt. Die Sonne ist demnach kaum bis gar nicht zu sehen.

Viel Spaß hatte dagegen die Windsurf-Elite auf Sylt, die zum Abschluss des Worldcups ideale, aber auch herausfordernde Bedingungen vorfand. Der 31 Jahre alte Surfprofi Philip Köster sagte nach seinem zweiten Platz im Waveriding-Finale: "Die Nordsee hat gebrodelt. Solche krassen Bedingungen habe ich hier noch nie erlebt. Unfassbar starker Wind, viel Weißwasser und starke Strömungen machten es für uns draußen wirklich nicht leicht."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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