Nach tödlichem Dooring-Unfall Weißes Fahrrad für "Großstadtrevier"-Schauspielerin

Ein weißes Fahrrad soll an Wanda Perdelwitz erinnern – und daran, dass alles getan werden muss, um tödliche Radunfälle zu verhindern.
Am kommenden Sonntag (12. Oktober) will der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) an der Straße An der Verbindungsbahn in Hamburg-Rotherbaum ein weiß lackiertes Fahrrad aufstellen. Das sogenannte Ghostbike soll an die Schauspielerin Wanda Perdelwitz erinnern, die nach einem sogenannten Dooring-Unfall gestorben ist.
Die ehemalige "Großstadtrevier"-Darstellerin war mit ihrem Fahrrad unterwegs, als ein Beifahrer plötzlich die Tür eines Transporters öffnete. Perdelwitz prallte dagegen, stürzte und erlitt tödliche Kopfverletzungen. Sie wurde 41 Jahre alt.
Das Ghostbike soll an der Unfallstelle stehen bleiben – als Mahnmal für mehr Rücksicht im Straßenverkehr. Der Hamburger ADFC ruft um 14 Uhr zu einer Mahnwache auf. ADFC-Sprecher Dirk Lau sagte t-online: "Mahnwachen sollen in erster Linie den Opfern gedenken und Anteilnahme zeigen." Jedoch seien sie auch ein Signal an die Politik.
Elf Tote auf Hamburgs Straßen
Nach Angaben des ADFC wurden in Hamburg in diesem Jahr bereits elf Radfahrende tödlich verletzt, zwei davon durch Dooring-Unfälle. Die Polizei spricht von insgesamt zehn tödlich Radunfällen. Ein Sprecher sagte t-online jedoch, dass die Stadt keine eigene Statistik über diesen Unfalltyp führt. "Dooring-Unfälle würden nicht explizit erfasst.
- Tödlicher Unfall von Wanda Perdelwitz: Warum Dooring-Unfälle nicht statistisch erfasst werden
- Premiere nach Todesfall: "Großstadtrevier"-Ensemble spielt für Wanda Perdelwitz
- Sie wurde nur 41 Jahre alt: Mahnwache für TV-Star Wanda Perdelwitz
Embed
Lau kritisierte, Hamburg lasse Radfahrenden zu wenig Platz: "In einer Stadt, die große Flächen für parkende Autos bereitstellt, fehlt schlicht der Raum, um sicher Rad zu fahren." Besonders an Hauptstraßen wie An der Verbindungsbahn, wo Perdelwitz verunglückte, sei der Radstreifen mit 1,85 Metern Breite zu schmal. Der Verband fordert geschützte Radwege und konsequentere Kontrollen.
Ghostbikes als Mahnung
Das weiß lackierte Rad ist Teil einer internationalen Bewegung: Weltweit markieren Radfahrer so die Orte, an denen Menschen im Straßenverkehr ums Leben kamen – als Zeichen der Trauer, aber auch als Aufforderung, dass sich etwas ändern muss.
Wo erleben Sie in Hamburg gefährliche Situationen für Radfahrende – etwa zu enge Spuren oder riskante Kreuzungen? Wo kracht es zu oft? Schreiben Sie uns an t-online.hamburg@stroeer-publishing.de mit dem Betreff Radverkehr.
- E-Mail-Anfrage an den ADFC Hamburg
- Pressemitteilung des ADFC Hamburg vom 10. November 2024