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Hamburg

"Tarzan"-Musical Hamburg: Immersive Show durch besondere Luftakrobatik


Musical in Hamburg
Publikum soll Teil des Dschungels werden: Luftakrobatik bei "Tarzan"


Aktualisiert am 17.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Tarzan fliegt durch den Dschungel (Archivbild): In Hamburg ist die Luftakrobatik der Darsteller eine technische Herausforderung.Vergrößern des Bildes
Tarzan fliegt durch den Dschungel (Archivbild): In Hamburg ist die Luftakrobatik der Darsteller eine technische Herausforderung. (Quelle: Stage Entertainment)
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Im November feiert das Disney-Musical "Tarzan" in Hamburg Premiere – diese Woche wurde bereits eine Kostprobe der Luftakrobatik vorgeführt.

Schon Ikarus aus der griechischen Mythologie träumte davon – und auch heute ist es noch immer eine Sehnsucht vieler Menschen: das Fliegen. Sich gänzlich frei fühlen, die Schwerelosigkeit spüren. Für die Darsteller des neuen Disney-Musicals "Tarzan", das am 20. November in Hamburg Premiere feiert, wird dieser Traum bald zur alltäglichen Realität.

Am Mittwoch stellten die Verantwortlichen die Flugtechnik vor, erklärten die Mechanik dahinter und zeigten erste Kostproben der Luftakrobatik. Bei einigen Manövern werden die Darsteller direkt über den Köpfen des Publikums hinwegfliegen. Damit da nichts schiefgeht und die Berechnungen stimmen, hat Clemens Weissenburger, der Technical Supervisor, alles im Blick.

Insgesamt brachten 45 Lkws das Material in die Neue Flora

"Technisch ist die Show ein Wahnsinn", verrät der Veranstaltungstechniker. "Tarzan" sei ein Musical, das sich stets weiterentwickelt und sich immer wieder an neue Herausforderungen wagt. Bereits im Jahr 2008 war die Geschichte von dem jungen Tarzan, der bei Gorillas im Dschungel aufwächst, auf Hamburgs Musicalbühne zu sehen. Seitdem sind die technischen Möglichkeiten jedoch weit fortgeschritten.

Wie aufwendig die Technik ist, wird anhand dieser Zahlen deutlich: Insgesamt brauchte es 45 Lkws, um das benötigte Material zur Neuen Flora in der Stresemannstraße zu verfrachten. 60 bis 80 Menschen arbeiten daran, dass alles funktioniert. Vier Wochen hat es gedauert, die Mechanik einzubauen und zu testen.

Phillips: "Jede und jeder kann lernen, zu fliegen"

"Man muss gut aufpassen, dass man nicht zu schnell beschleunigt. Manchmal finden wir Dinge rein per Zufall heraus", gibt Weissenburger zu. Die Frau, die all die waghalsige Luftakrobatik testet und die Darsteller schult, ist Angela Phillips. Als Associate Aerial Designer erklärt sie t-online im Interview, worauf es beim Fliegen ankommt.

"Jede und jeder kann lernen, zu fliegen", erzählt die New Yorkerin. Und tatsächlich: fast alle aus dem "Tarzan"-Cast werden an der ein oder anderen Stelle mal durch die Luft schweben. Auf ihrem Weg dahin werden sie von Phillips begleitet. "Der erste wichtige Schritt ist, sich mental zu sagen: Ja, ich kann das", erklärt sie. Erst dann komme die körperliche Arbeit.

Um fliegen zu können, müssen die Darsteller in Top-Form sein – vor allem Bauchmuskeln sind wichtig, um sich mit dem Gurt sicher bewegen zu können. Dafür mussten alle Darsteller an einer gesonderten Fitness-Woche teilnehmen, um die speziellen Muskelgruppen zu trainieren. Auch die richtige Technik ist wichtig, um kontrolliert durch den Raum zu fliegen.

Weissenburger: "Das Fliegen ist super anstrengend"

Am Mittwoch macht es Philipps vor einer kleinen Gruppe vor, wie eine gelungene Luftakrobatik aussieht: Aus dem Publikumsaal heraus springt sie in den Raum hinab, schwebt über die Sitze, während sie in einem speziellen Gurt gehalten wird und sich an einem stabilen Seil festhält. Nachdem sie mehr als zwanzig Meter durch den Raum geglitten ist, landet sie sanft auf der Bühne, deren Boden aus einer Art Gymnastik-Matte besteht.

Bei Phillips sieht das Fliegen tatsächlich federleicht aus – doch dass das Gegenteil der Fall ist, berichtet Technikchef Weissenburger aus eigener Erfahrung: "Es macht zwar total Spaß, ist aber super anstrengend – ich konnte zwei Tage lang nicht vernünftig laufen."

Deswegen sei es so wichtig, dass die Darstellenden vernünftig vorbereitet werden. Und natürlich muss auch die Sicherheit der Mitarbeiter und des Publikums gewährleistet werden – dafür seien alle möglichen Vorkehrungen getroffen worden.

Dem Publikum soll eine immersive Show geboten werden

Sogar ausgebildete Höhenretter werden bei jeder Show vor Ort sein, falls mal der Strom ausfallen sollte oder jemand ohnmächtig wird. In der Geschichte des "Tarzan"-Musicals sei es jedoch glücklicherweise noch nie so weit gekommen.

Durch die Luftakrobatik soll den Gästen eine intensive Erfahrung geboten werden – sie sollen die Show mit allen Sinnen erleben können, Teil der Show und des Dschungels werden. "Die Grenze zwischen Bühne und Saal soll verschwimmen, das Publikum soll in die Geschichte eingesaugt werden", so Weissenburger.

Ab November ist das Musical im Stage Theater Neue Flora in Hamburg zu sehen – Tickets sind auf der Website von Stage Entertainment erhältlich.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort beim Flugtechnik-Pressetermin am 15. Oktober
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