Prozess in Hamburg Block: "Ich werde wirklich fertiggemacht"

Am 18. Verhandlungstag im Prozess gegen Christina Block kommt die Hamburger Unternehmerin erneut zu Wort. Wieder wird es emotional.
Im Prozess um die Entführung der Kinder von Christina Block hat die Unternehmerin am Mittwoch erneut Stellung genommen. Dieses Mal zu den Fragen der Nebenklage, die Block bereits seit Wochen vorliegen. Im Mittelpunkt stand ihr elektronisches Tagebuch, dessen Inhalt teilweise an die Öffentlichkeit gelangt war. Block erklärte, sie befürchte, dass persönliche Daten erneut öffentlich werden könnten.
Sie beschwerte sich ausdrücklich darüber, dass ihr Tagebuch weiterhin Teil des Prozesses bleibe – dies greife, so Block, tief in ihr Persönlichkeitsrecht ein. Das elektronisch geführte Tagebuch der Unternehmerin war bereits zu Beginn des Prozesses thematisiert worden. Die Verteidigung Blocks hatte jedoch moniert, dass dies nicht ordnungsgemäß beschlagnahmt worden sei und daher nicht im Verfahren verwendet werden dürfe.
Große Emotionen bei Christina Block
Im Verlauf ihrer Aussage sagte Block weiter, sie stehe "massiv unter Druck" und werde flächendeckend vorverurteilt. Sie zitierte Schlagzeilen verschiedener Medien und sagte: "Es ist mir wichtig, wieder selbst eine Stimme zu bekommen." Sie selbst werde "wirklich fertiggemacht".
Emotional wurde es, als Block über den Verlust des Kontakts zu ihren Kindern sprach. Immer wieder betonte sie, dass die Kinder von einem Tag auf den anderen "wie in einer dunklen Kiste verschwunden" seien. Unter Tränen erklärte sie, sie habe ihre Kinder zu wenig vor der Wut geschützt, die ihr Ex-Ehemann Stephan Hensel gegen sie, die Mutter, gehegt habe. Sie habe vor den Kindern nie schlecht über ihn reden wollen.
Christina Block: Das wird ihr vorgeworfen
Christina Block, Tochter des Steakhaus-Gründers Eugen Block, wird vorgeworfen, während eines Sorgerechtsstreits den Auftrag erteilt zu haben, ihre beiden Kinder aus der Obhut ihres Vaters entführen zu lassen.
Die Kinder wurden in der Silvesternacht 2023/24 aus Dänemark nach Deutschland gebracht. Block bestreitet die Vorwürfe. Bis zu einer Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.
- t-online-Reporterin vor Ort