Bei Rot über Kreuzung Auto erfasst Radfahrer – Mann in Lebensgefahr

Auf einer Hauptstraße in Hamburg fährt ein Radfahrer bei Rot über die Ampel. Es kommt zur Kollision mit einem Auto. Der Mann erleidet lebensbedrohliche Verletzungen.
Bei einem schweren Verkehrsunfall in Hamburg-Langenhorn ist am frühen Freitagmorgen ein Radfahrer lebensgefährlich verletzt worden. Laut Polizei fuhr der 56-Jährige gegen 5.20 Uhr vom Schmuggelstieg stadteinwärts und überquerte trotz roter Ampel die Einmündung zur Langenhorner Chaussee. Dort stieß er mit einem von rechts kommenden Hyundai eines 37-Jährigen zusammen.
Wie ein Reporter vor Ort berichtete, war der Radfahrer dunkel gekleidet, trug keinen Helm, hatte aber Vorder- und Rücklicht eingeschaltet. Er erlitt lebensbedrohliche Kopfverletzungen und wurde unter Notarztbegleitung in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist weiterhin kritisch. Der Autofahrer blieb unverletzt, wurde aber vom Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes psychologisch betreut.
Sperrung der Unfallstelle führt zu Verkehrsbehinderungen
Die Langenhorner Chaussee war zwischen Am Ochsenzoll und Stockflethweg bis etwa 10.20 Uhr voll gesperrt, es kam zu Verkehrsbehinderungen.
Zur Unfallaufnahme setzte die Polizei einen Gutachter sowie eine Drohne und einen 3D-Scanner ein. Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen, sich unter 040 / 4286-56789 zu melden.
Tödlicher Radfahrer-Unfall erst im April
Erst im April war unweit der Unfallstelle, an der Kreuzung Langenhorner Chaussee/Stockflethweg, eine Radfahrerin ums Leben gekommen. Auch sie hatte eine rote Ampel überquert.
Zuletzt hatte zudem der Tod der Schauspielerin Wanda Perdelwitz für Anteilnahme in Hamburg gesorgt: Die 41-Jährige war Ende September in Rotherbaum bei einem sogenannten "Dooring"-Unfall schwer verletzt worden und starb wenige Tage später im Krankenhaus.
ADFC: Hauptstraßen sind besonders gefährlich
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisierte in diesem Zusammenhang, Hamburg tue zu wenig für den Schutz von Radfahrern. Immer wieder komme es zu schweren oder tödlichen Unfällen – besonders an Hauptstraßen, die laut ADFC "noch immer auf den Autoverkehr ausgelegt" seien.
In diesem Jahr sind bereits zehn Radfahrer in der Stadt ums Leben gekommen, so viele wie im gesamten Vorjahr.
- Reporter vor Ort
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hamburg vom 17. Oktober 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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