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Hamburg

Hamburg: Vermieterin empört über hohe Mieten in der Stadt – "Profitgier"


"Reine Profitgier"
Hamburger Vermieterin empört über Mietenwahnsinn

Von t-online
17.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Altbau-Wohnungen in Eppendorf (Symbolbild): In ganz Hamburg droht vielen Mietern spätestens 2023 eine drastische Mieterhöhung (Quelle: imago images / Hanno Bode).Vergrößern des Bildes
Altbau-Wohnungen in Eppendorf (Symbolbild): in vielen Stadtteilen Hamburgs ist es äußerst schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden. (Quelle: Hanno Bode/imago-images-bilder)
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Eine Vermieterin aus Hamburg kritisiert öffentlich überzogene Mieten in der Stadt. Sie selbst verlangt deutlich weniger – und fordert mehr Fairness auf dem Wohnungsmarkt.

Bezahlbarer Wohnraum wird in Hamburg immer knapper. In einem Beitrag auf Facebook hat die Vermieterin Petra Kasten-Lewerenz ihrem Ärger darüber Luft gemacht. Sie vermiete ihre 67 Quadratmeter große Eigentumswohnung für 700 Euro, berichtet sie – und könne nicht nachvollziehen, warum in der Stadt Einzimmerwohnungen mit 35 Quadratmetern inzwischen bis zu 2.000 Euro kosten.

Kasten-Lewerenz wirft anderen Vermietern überzogene Preisforderungen und eine "reine Profitgier" vor. "Warum müssen Wohnungen zu Gold gemacht werden?", fragt sie in ihrem Beitrag. Wohnen dürfe kein Privileg sein, sondern müsse für alle bezahlbar bleiben. Ihre Tochter habe wegen Eigenbedarf ihre Wohnung verloren, eine neue zu finden sei fast unmöglich.

Der Vermieterin sei "Anstand und Menschlichkeit" wichtiger als Geld

Sie fragt sich zudem, warum scheinbar viele Vermieter den Hals nicht vollbekommen – und betont, dass Eigentümer auch eine Verantwortung hätten: denn eine Gesellschaft, die sich das Wohnen nicht mehr leisten könne, sei "krank". "Anstand, Menschlichkeit und Fairness sind mir wichtiger als Profit", so Kasten-Lewerenz.

Viele Nutzerinnen und Nutzer unterstützen ihre Haltung, andere verteidigen die hohen Mieten und verweisen auf gestiegene Kosten für Eigentümer, etwa höhere Zinsen oder Baupreise.

Mieterverein: Einige Mieten seien "moralisch völlig verrückt"

Im Gespräch mit dem "Hamburger Abendblatt" erklärte Kasten-Lewerenz zudem, sie vermiete bewusst günstig – und sei "fassungslos" über die hohen Preise dern anderen Anbieter.

Der Hamburger Mieterverein teilt die Kritik. Vorsitzender Ralf Bosse betont, Vermieter hätten eine soziale Verantwortung. "Manche überhöhten Mieten sind moralisch völlig verrückt", sagte er dem "Abendblatt". Mieten, die mehr als 20 Prozent über dem Vergleichswert liegen, könnten bereits eine Ordnungswidrigkeit darstellen – bei über 50 Prozent spreche man von Mietwucher.

Vermieter sollen wieder mehr Verantwortung übernehmen

In der Online-Debatte werden verschiedene Ursachen genannt: Neben gestiegenen Finanzierungskosten spielt laut Kommentaren auch die Umgehung der Mietpreisbremse bei möblierten Wohnungen eine Rolle.

Kasten-Lewerenz fordert, dass Vermieter wieder mehr Verantwortung übernehmen. Für ihre Tochter sucht sie weiter nach einer bezahlbaren Wohnung – bislang ohne Erfolg.

Verwendete Quellen
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