TikTok-Challenge in Hamburg: Straßenschild zerstört, Polizei ermittelt

Neue TikTok-Challenge

Polizei erwischt Teenager – Bezirk muss umrüsten

Ein weltweiter Social-Media-Hype erreicht Hamburg – mit Folgen. Nachts rückt die Polizei an. Nun plant der Bezirk eine Maßnahme gegen Nachahmer.

Ein TikTok-Trend, der seit Wochen Millionen Nutzer weltweit begeistert, hat in Hamburg für einen Polizeieinsatz und die Zerstörung eines Straßenschilds gesorgt. Der Bezirk reagiert nun mit einer ungewöhnlichen Gegenmaßnahme.

Bei der sogenannten "Maui Wowie"-Challenge hängen sich junge Menschen an Straßenschilder, Ampeln, Basketballkörbe oder andere Objekte und filmen sich dabei zum gleichnamigen Song des US-Rappers Kid Cudi. Der Track stammt aus dem Jahr 2008 und ist nach einer Cannabis-Sorte aus Hawaii benannt. Anfang September brachte ein US-amerikanischer TikTok-Nutzer den Trend ins Rollen, als er sich an ein Zebrastreifen-Schild hängte und lippensynchron den Refrain mitsang: "Goin' back to Honolulu just to get that / That Maui Wowie, that Maui Wowie."

TikTok-Challenge verbreitet sich weltweit rasant – auch in Hamburg

Seitdem verbreitet sich die Challenge rasant. Das Lied wurde tausendfach gestreamt und schaffte es erneut in die Charts der USA, Großbritanniens, Kanadas, Litauens und weiterer Länder. Sogar Kid Cudi selbst sprang auf den Zug auf und postete ein Video, in dem er an einer Ampel hängt. Sein Kommentar dazu: "17 Jahre alt und zeitlos", begleitet von Flammen-Emojis.

Doch nicht überall stößt der Hype auf Begeisterung. In Singapur warnte die Verkehrsbehörde eindringlich: "Spaß ist Spaß, aber unsere Straßeninfrastruktur ist kein Spielplatz. Sie dient dazu, das Reisen zu erleichtern und die Sicherheit aller zu gewährleisten." TikTok selbst hat mittlerweile eine Warnung auf seiner Plattform geschaltet: "Du oder andere könnten dabei verletzt werden."

Neuer Jungfernstieg und Große Theaterstraße in Hamburg beliebt

In Hamburg wurde die Kreuzung Neuer Jungfernstieg und Große Theaterstraße zum besonders beliebten Drehort. Die beleuchteten Gebäude am gegenüberliegenden Alsterufer bieten eine fotogene Kulisse. Zahlreiche Videos zeigen Teenager, die sich an dem dortigen Straßenschild festhalten – teilweise sogar zu zweit.

In der Nacht zum Sonntag eskalierte die Situation. Gegen 0.20 Uhr stellten Polizisten mehrere Jugendliche, die sich an dem Schild "zu schaffen gemacht" hatten, wie ein Polizeisprecher gegenüber der "Mopo" sagte. Das Straßenschild lag bereits am Boden. Wie genau der Pfosten abbrach, konnte zunächst nicht geklärt werden.

Auf TikTok-Videos ist dokumentiert, wie der abgebrochene Pfosten zeitweise in einem nahegelegenen Mülleimer steckte. Selbst dort filmten sich offenbar weitere Nutzer. Mittlerweile ist das komplette Schild verschwunden – vermutlich gestohlen. Die Jugendlichen weichen nun auf andere Verkehrszeichen in der Umgebung aus. Auch das Video ist inzwischen nicht mehr aufrufbar.

Lösung des Bezirksamts: Das neue Schild wird höher gehängt

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte kündigte an, bereits am Dienstag Ersatz zu schaffen. Zufällig hatte die Behörde noch ein passendes Schild für genau diese Straßenecke vorrätig. Die Kosten: 55 Euro für das Schild, hinzu kommen Ausgaben für den Pfosten und die Arbeitszeit der Monteure.

Um künftige Beschädigungen zu verhindern, plant der Bezirk eine simple Lösung: Das neue Schild wird deutlich höher montiert – so hoch, dass sich niemand mehr daran festhalten kann.