Mutmaßliche Kindesentführung Christina Block verteidigt sich zu Tagebuch-Einträgen

Die Hamburger Unternehmerin will vor Gericht Fragen zu ihrem elektronischen Tagebuch beantworten – und damit auf die Vorwürfe ihres Ex-Manns reagieren.
Im Hamburger Prozess um die Entführung ihrer Kinder aus Dänemark äußert sich die Unternehmerin Christina Block am Mittwoch erneut zu ihrem elektronischen Tagebuch. Dabei beantwortet sie Fragen ihres Ex-Manns Stephan Hensel, der als Nebenkläger auftritt, und dessen Anwalt.
Am vergangenen Verhandlungstag hatte Block betont, sie widerspreche "ausdrücklich" der Verwendung ihres Tagebuchs. Weil Medien jedoch daraus zitierten, habe sie sich entschieden, Fragen zu den Inhalten ihres Mobiltelefons zu beantworten.
Gericht ordnet Beschlagnahme des Tagebuchs an
Das Tagebuch war bereits am vierten Verhandlungstag Thema. Blocks Verteidiger Ingo Bott hatte damals moniert, die Daten seien nicht ordnungsgemäß beschlagnahmt worden. Inzwischen hat die Strafkammer die Beschlagnahme angeordnet. Hier lesen Sie mehr dazu.
Die Tochter des "Block House"-Gründers Eugen Block soll während eines Sorgerechtsstreits den Auftrag erteilt haben, zwei ihrer vier Kinder in der Silvesternacht 2023/24 aus der Obhut ihres Ex-Manns entführen zu lassen. Die 52-Jährige weist den Vorwurf entschieden zurück. Neben ihr sind sechs weitere Personen angeklagt – darunter ihr Lebenspartner, der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling. Auch er bestreitet jede Beteiligung.
35 Weitere Verhandlungstage im Block-Prozess
Mehrere Mitangeklagte, darunter eine Verwandte Blocks und ein Sicherheitsunternehmer, hatten beantragt, das Verfahren abzutrennen. Das Gericht lehnte dies ab. Der Prozess soll bis Ende März mit insgesamt 35 weiteren Verhandlungstagen fortgesetzt werden.
Ursprünglich sollte am Mittwoch auch der frühere BND-Präsident August Hanning als Zeuge aussagen. Weil sich der 79-Jährige auf sein Auskunftsverweigerungsrecht berief, wurde seine Ladung aufgehoben. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen eines gescheiterten Entführungsversuchs in Dänemark im November 2022.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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