Bekennerschreiben aufgetaucht Brandanschlag auf Auto von AfD-Politiker Bernd Baumann

In Hamburg brennen vier Autos aus – darunter ein Wagen, der auf die Frau des AfD-Politikers Bernd Baumann angemeldet ist. Im Netz taucht ein Bekennerschreiben auf.
Flammen schlugen aus vier Autos, als die Feuerwehr gegen 3.20 Uhr in der Nacht zum Montag in Hamburg-Othmarschen eintraf. Unter den zerstörten Fahrzeugen: ein Wagen, der auf die Ehefrau des AfD-Bundestagspolitikers Bernd Baumann angemeldet ist. Der Staatsschutz weckte den Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion um 5 Uhr morgens und informierte ihn über den Vorfall vor seinem Haus.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde zunächst ein Fahrzeug in Brand gesteckt. Die Flammen griffen anschließend auf drei weitere Autos über. Feuerwehrkräfte löschten den Brand. Ein von Baumanns Büro veröffentlichtes Video zeigt drei vollständig ausgebrannte Fahrzeuge und einen vierten Wagen mit deutlichen Brandspuren.
Baumanns eigenes Auto brennt nie
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von anderthalb Jahren, dass Autos im Zusammenhang mit Baumann brennen, aber nie sein eigenes: Im August 2024 brannte das Auto eines Mieters, jetzt das Auto seiner Ehefrau. Beide Male griffen die Brände unkontrolliert auf andere Fahrzeuge über. Auch damals wollten die Täter wohl Baumann treffen, genau wie jetzt, wie aus einem Bekennerschreiben hervorgeht.
Bekennerschreiben taucht im Internet auf
In dem am Montag auf der linken Plattform "Indymedia.org" aufgetauchten Bekennerschreiben wurde eine Verbindung zur Antifa nahegelegt. Verifizieren ließ sich das Schreiben zunächst nicht.
In dem Schreiben steht unter anderem, dass man das Auto Baumanns in der Nacht auf Montag mit einem Brandsatz zerstört habe. "Feurige Grüße an die angeklagten, eingeknasteten und untergetauchten Antifas!", hieß es weiter. In dem Schreiben ist die Rede von einem Brandanschlag. Offensichtlich waren sich die mutmaßlichen Täter nicht bewusst, dass das Auto auf eine andere Person angemeldet war.
AfD spricht von Angriff auf die Demokratie
Die Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel und Tino Chrupalla, betonten, sie hätten den mutmaßlichen Brandanschlag mit großer Beunruhigung zur Kenntnis genommen. "Eine solche Gewalttat, bei der auch das Eigentum völlig unbeteiligter Bürger zerstört wurde, hat nichts mit einer – auch hart in der Sache geführten – politischen Auseinandersetzung zu tun", hieß es in einer Mitteilung.
Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Der Staatsschutz, der innerhalb der Polizeibehörden für politisch motivierte Delikte zuständig ist, hat die Ermittlungen übernommen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ndr.de: Anschlag? Auto von AfD-Politiker Bernd Baumann in Hamburg abgebrannt
