Teilnehmer reagieren Hamburg Marathon stoppt Anmeldung für September
In Hamburg sollte im September wieder ein Marathon stattfinden – mit Tausenden Teilnehmern. Die Stadt gibt dem Event wenig Hoffnung. Nun haben die Organisatoren reagiert.
Der Haspa Marathon Hamburg hatte ein umfangreiches Hygiene-Konzept erarbeitet, um eine Genehmigung von der Stadt Hamburg für die Großveranstaltung in wenigen Wochen zu bekommen. Nun haben die Organisatoren des Hamburg Marathons die Anmeldung für den am 13. September geplanten Lauf vorerst ausgesetzt.
"Die Stadt Hamburg hat im Hinblick auf die Genehmigung oder das Verbot von Sport-Großveranstaltungen keine verbindlichen Aussagen getroffen bzw. Regelungen beschlossen", hieß es am Dienstag auf der Webseite der Veranstaltung. Zuvor hatte sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher gegenüber der Presse skeptisch über die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen in diesem Herbst in Hamburg geäußert.
Zuschauer werden zum Problem
Nun haben die Organisatoren offenbar darauf reagiert. Zwar hatte Marathon-Chef Frank Thaleiser vergangene Woche ein umfangreiches Hygiene-Konzept vorgestellt. Dieses gilt aber vor allem für den Start- und Zielbereich auf dem Messegelände und die Vorgaben für die maximal 10.000 Teilnehmer auf der 42,195-Kilometer-Distanz und 4.000 Teilnehmer auf der Halbmarathon-Strecke.
Mit Blick auf den Stadtrundkurs teilten die Organisatoren nun mit: "Insbesondere vor dem Hintergrund der Frage, wie Zuschauerströme im öffentlichen Raum kontrolliert bzw. limitiert werden können, um die Wahrung von Abstands- und Hygienerichtlinien auch neben der Strecke zu gewährleisten, bleibt unklar, ob und in welchem Maße wir als Veranstalter hierzu in die Verantwortung genommen werden." Solange keine Klarheit in dieser Frage bestehe, habe man daher die Anmeldung bis auf weiteres ausgesetzt, hieß es weiter.
Fans des Marathons sind sich uneins
Auf die Nachricht, die Anmeldung zu dem Lauf sei vorerst nicht möglich, regierten Fans auf Facebook unterschiedlich. Die einen lobten den Willen der Veranstalter, den traditionellen Lauf trotz Corona-Krise durchzuführen. "Absagen kann ja jeder", schrieb etwa eine Nutzerin. "Ihr seid voller Hoffnung und gebt nicht einfach auf!". "Die motivierten Läufer danken euch", merkte eine Userin an. Der Lauf wurde bereits vom Frühjahr auf den Herbst verschoben. Die Teilnehmerzahlen waren laut Aussagen des Veranstalters zuletzt bis auf etwa 9.000 gestiegen.
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Viele Teilnehmer fordern jedoch angesichts der Bedingungen die Absage des Events. "Ich liebe diesen Marathon, aber ich liebe ihn wie er vor Corona war", schrieb ein Nutzer auf Facebook. Das Hygiene-Konzept für die Veranstaltung im September sieht etwa vor, dass Läufer nicht in einem Massenstart loslaufen, sondern in kleineren Gruppen mit Sicherheitsabstand.
Bands am Streckenrand soll es nicht geben und Zuschauermassen sind unerwünscht. Da zweifelt schon der ein oder andere an der Sinnhaftigkeit der Veranstaltung – zumal der Hamburg Marathon gerade für die Party-Stimmung an der Strecke bekannt ist. "Sagt das doch einfach ab. Und nächstes Jahr wird in Hamburg der Marathon wieder gelaufen", forderte etwa ein Mann in seinem Facebook-Kommentar. "Ohne Zuschauer ist ein Marathon halb so schön", merkte eine andere Userin an.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche
- Facebook/Haspa Marathon Hamburg