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Hamburg

Nächster Akt im Hamburger "Pimmelgate": Polizei übermalt Großplakat an Roter Flora


Polizeieinsatz
Nächster Akt im Hamburger "Pimmelgate"

Von dpa
24.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Großplakat an der Roten Flora vor dem Polizeieinsatz: Der Spruch, wegen dem es eine Hausdurchsuchung gab, prangt in großen Lettern im Stadtteil St. Pauli.Vergrößern des Bildes
Das Großplakat an der Roten Flora vor dem Polizeieinsatz: Der Spruch, wegen dem es eine Hausdurchsuchung gab, prangt in großen Lettern im Stadtteil St. Pauli. (Quelle: Thomas Müller/dpa)

Wo immer in Hamburg jemand "Andy, Du bist so 1 Pimmel" schreibt, rückt sofort die Polizei an. Nun musste sie reichlich Farbe mitbringen, um den Slogan an der Roten Flora zu übermalen.

Die Auseinandersetzung in der "Pimmelgate"-Affäre um Hamburgs Innensenator Andy Grote geht in die nächste Runde: Nachdem zuletzt mehrere Aufkleber mit dem Spruch "Andy, Du bist so 1 Pimmel" unweit der Wohnung des SPD-Politikers im Stadtteil St. Pauli von der Polizei entfernt worden waren, prangte am Samstag ein meterhohes Plakat mit derselben Aufschrift an der Außenwand der Roten Flora – allerdings nicht lange.

Bereits am Sonntagmorgen übermalte die Polizei den mutmaßlich von Aktivisten des linksautonomen Kulturzentrums im Schanzenviertel angefertigten Text mit schwarzer Farbe, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Überschrieben war das Plakat mit "Soko Wand und Farbe".

Hintergrund des "Pimmelgates": Grote feierte unter Missachtung von Corona-Regeln und kritisierte andere

Auslöser des Zwists war ein im Mai an Grote gerichteter Tweet bei Twitter mit dem Wortlaut "Du bist so 1 Pimmel". Er kam vom Account einer Fankneipe unweit des FC-St.-Pauli-Stadions als Reaktion auf einen Tweet von Grote, in dem er Menschen als "ignorant" bezeichnete, die trotz Corona im Schanzenviertel feierten. Dabei hatte Grote selbst zu Beginn der Pandemie seine neuerliche Berufung zum Innensenator unter Missachtung der Corona-Regeln in einer Kneipe gefeiert und dafür Medienberichten zufolge 1.000 Euro Geldbuße zahlen müssen.

Zum "Pimmelgate" wurde die Angelegenheit im Netz jedoch erst, als die Staatsanwaltschaft nach einem Strafantrag Grotes wegen Beleidigung im September die Wohnung des mutmaßlichen Urhebers des Tweets durchsuchen ließ. Tausende Menschen kritisierten die Aktion bei Twitter als völlig unverhältnismäßig und überzogen, wobei sich der Groll auch auf das Verhalten von Polizei und Staatsanwaltschaft bezog. Der mutmaßliche Verfasser des beleidigenden Tweets erfuhr dagegen viel Zuspruch.

So verteilten Unbekannte seit Anfang Oktober fast 40 gelbe Aufkleber mit dem Slogan "Andy, Du bist so 1 Pimmel" im Umfeld der Wohnung des Senators auf St. Pauli. Auch die entfernte die Polizei zum einen im Sinne der Gefahrenabwehr, da der Verdacht auf Beleidigung bestehe, und zum anderen zur Beweissicherung, teilte die Polizei mit. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Sache gegen unbekannt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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