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Uwe Seeler ist tot: Fans trauern vor Haus: "Das Beste, was der HSV je hatte"


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Fußball-Legende ist tot
Fans trauern vor Haus von Uwe Seeler: "Das Beste, was der HSV je hatte"


21.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Vor dem Wohnhaus in Norderstedt: Auch St. Pauli-Fans legen hier am Donnerstagabend Blumen nieder. (Quelle: t-online)

Hamburg trauert um eine Fußballlegende: Der Tod von Uwe Seeler zieht zahlreiche Menschen vor sein Haus in Norderstedt. Fans und Bekannte erzählen vom "Menschen Uwe".

Kerzen stehen auf dem Boden vor Seelers Haus, HSV-Schals und Blumen hängen am Zaun, bei den hier versammelten Fans fließen Tränen: Nach der Schreckensnachricht von Uwe Seelers Tod haben sich Fans und Nachbarn vor dem Haus in Norderstedt-Harksheide versammelt – auch von anderen Vereinen. "Als Fußballfan trauert man einfach mit. Man hat ihn einfach in den Interviews als Legende erlebt", erzählt Martin E. Er ist eigentlich Bayern-Fan.

"Fast alle Bundesligaprofis können sich eine Scheibe von ihm abschneiden, er war nie abgehoben. Ich ziehe meinen Hut vor dem Menschen", betont wiederum Jens P. Auch er ist zu Seelers Haus gekommen, um seinen Respekt zu zollen. Uwe Seeler sei immer ein "normaler Mensch" gewesen, habe gegrüßt. "Er wohnt hier ganz normal, nicht abgehoben mit einem meterhohen Zaun", betont der Fan. Auch in der Westkurve habe er ihn immer wieder sitzen sehen. "Da hab ich aber gesehen, dass er von seinem Sturz Probleme an der Hüfte hatte".

Trauer vor Haus von Uwe Seeler in der Nähe von Hamburg

Nicht-Fußballfans finden sich genauso vor dem Haus von Seeler wie auch Fans: "Ich finde es wichtig, hier zu sein, weil ich Uwe Seeler als Mensch geschätzt habe, nicht als Fußballer. Weil er bodenständig geblieben ist, trotz seines Ruhms. Ich verabschiede mich nur vom Menschen Uwe Seeler", erzählt er sichtlich betroffen. Fußball interessiere ihn persönlich überhaupt nicht.

Ähnlich klingt das bei Karin: "Ich habe ihn ein paar mal getroffen und er war nie überheblich, hat immer mit einem geschnackt – er ist immer menschlich geblieben. Er hatte immer ein offenes Ohr, hat immer alles unterstützt", erzählt sie. "Es ist halt Uwe. Es gibt keinen Größeren, keinen Besseren als ihn: Der gehört einfach zu Hamburg. Das Beste, was der HSV je gehabt hat."

Auf Twitter wird bereits die Umbenennung des HSV-Stadions gefordert – und auch Jens stimmt dem zu: "Warum soll das Stadion nicht Uwe-Seeler-Stadion heißen? Wir haben doch schon einen riesigen Fuß von ihm. Ich verbinde den HSV mit Uwe Seeler, er war mal Präsident, ihm haben wir das Stadion in der Form zu verdanken."

Auch am Uwe-Seelers-Fuß, der vor dem Volksparkstadion an den Ex-HSV-Präsidenten erinnert, haben sich trauernde Fans versammelt. Für viele hier war die Todesnachricht ein Schock, man trauert um Seeler – und darum, dass er den Aufstieg nie miterleben konnte. "Die Derby-Mentalität wird am Sonntag überhaupt keine Rolle spielen. Das wichtige ist nur, dass alle für Uwe da sind". Der angekündigte Fanmarsch solle ganz im Zeichen von Seeler stehen. "Erstmal zählt nur Uwe – alles andere ist unwichtig.

Mit Blick auf das Heimspiel des HSV am Sonntag hat auch eigentlich-Bayern-Fan Martin große Hoffnung: "Uwe hat in seinem Interview ja gesagt, er würde gern nochmal den Aufstieg sehen – ich glaube, mehr Motivation kann man gar nicht reingeben. Wenn sowas passiert, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Profi das nicht wahrnimmt, sondern extra für Uwe nochmal Prozente draufpackt." Er hoffe für den HSV und die Stadt auf ein gutes Spiel.

In Hamburg wird nun also getrauert – am Rathaus wurde eine Trauerbeflaggung angeordnet, am Freitag liegt dann dort auch ein Kondolenzbuch aus. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte am Abend: "Mit Uwe Seeler verliert unsere Stadt ein Stück von sich selbst – bodenständig, ehrlich, hanseatisch."

Verwendete Quellen
  • Eindrücke von vor Ort
  • Pressemitteilung des Hamburger Senats, 21.07.2022 (E-Mail)
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