Stadtflucht Trendumkehr: Hamburgs Einwohnerzahl sinkt

Immer weniger Menschen können sich Wohnraum in Großstädten leisten. Auch Hamburg ist verstärkt betroffen, sodass erstmalig mehr Menschen weg- als zuziehen.
Seit Jahren wächst der Druck auf den Hamburger Wohnungsmarkt. Mangelnder Wohnraum und steigende Mieten zwingen Menschen mit begrenztem Budget zum Umzug in umliegende Ortschaften. Nur wenige können sich erlauben, in Hamburgs Kernstadt wohnen zu bleiben. Das erste Mal seit 1998 sind im Jahr 2021 mehr Menschen aus Hamburg weg- als zugezogen. Eine neue Studie von "Empirica Regio" weist auf eine Trendumkehr hin.
Die Corona-Pandemie hat die Stadtflucht beschleunigt, so Jan Grade, der Geschäftsführer von "Empirica Regio". Jedoch sei sie nicht ausschlaggebend gewesen. "Insbesondere die Abwanderung von Familien muss den Städten Sorgen bereiten, da diese finanziell meist gut aufgestellt sind und eine Stadt beleben“, ergänzt Grade.
Seit Jahren gewinnen die Städte im Hamburger "Speckgürtel" an Beliebtheit. Wie das Hamburger Tageblatt berichtet, verzeichnen besonders Ostholstein, der Landkreis Harburg und Pinneberg steigende Einwohnerzahlen. Diese Tendenz stellt die betroffenen Orte vor neue Herausforderungen. Dem erhöhten Bedarf an Mobilitätsangeboten und sozialer Infrastruktur, wie Kita-Plätzen, muss Rechnung getragen werden.