Ausbilder angeklagt Sexuelle Belästigung bei der Staatsanwaltschaft: Prozess startet
Ein Justizhauptsekretär aus Hamburg will eine Geldstrafe nicht zahlen. Jetzt muss er sich wegen sexueller Belästigung in 19 Fällen vor dem Amtsgericht verantworten.
Am Freitag beginnt vor dem Amtsgericht Hamburg der Prozess gegen einen 57-jährigen Justizhauptsekretär, der wegen sexueller Belästigung in 19 Fällen angeklagt ist. Dem Mann wird vorgeworfen, während seiner Tätigkeit als Ausbilder bei der Staatsanwaltschaft Hamburg mehrere Auszubildende in den ersten Monaten des Jahres 2023 wiederholt sexuell bedrängt zu haben.
Der Angeklagte wehrt sich gegen einen Strafbefehl, der eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen vorsieht. Laut Anklage soll er in seiner Funktion als Ausbilder zwischen Januar und April 2023 neu eingetretene Mitarbeiterinnen des Servicebereichs mehrfach in sexueller Absicht berührt, mit Kosenamen angesprochen und deren äußeres Erscheinungsbild kommentiert haben.
Auszubildende berichtet von unsittlichen Berührungen
Besonders belastend sind die Aussagen einer Auszubildenden, die angibt, dass J. sie mindestens dreimal in einem Ausbildungsraum über den Rücken gestreichelt und außerhalb der Diensträume unsittlich berührt habe.
Eine weitere Zeugin berichtet laut Staatsanwaltschaft, dass der Angeklagte sie sechsmal sexuell motiviert über der Kleidung gestreichelt habe, was bei ihr großes Unwohlsein auslöste. Infolge dieser Vorfälle soll sie im Dienstzimmer physische Barrieren aufgebaut haben, um sich vor weiteren Annäherungen zu schützen.
Der Prozess beginnt am Freitag, 6. September, um 9 Uhr. Es sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.
- Presseliste Nr. 36/2024 der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg vom 30. August 2024 (per E-Mail)