Hamburger Tierheim Nach qualvollem Animal Hording: Drei Degus suchen ein Zuhause

Im Hamburger Tierheim warten drei gerettete Degus aus einem massiven Animal Hoarding-Fall auf ein neues Zuhause. Die Nager benötigen dringend eine artgerechte Umgebung.
Klein, agil und niedlich: Drei Degus, die derzeit im Hamburger Tierheim leben, sind die "Sorgentiere des Monats Mai". Domingo, Luciano und José wurden aus einer kleinen Wohnung, in der 630 Degus gehalten wurden, gerettet. Seit dem 26. April 2024 sind die drei Nager nun im Tierheim Hamburg und suchen dringend ein neues Zuhause.
630 Degus in kleiner Wohnung
Im vergangenen Jahr wurde ein Fall von Animal Hoarding in Uelzen aufgedeckt und Domingo, Luciano und José aus einer überfüllten Wohnung gerettet. Das Tierheim Uelzen rettete 630 Degus aus den katastrophalen Bedingungen, von denen einige sofort starben oder bereits tot aufgefunden wurden.
Die Tierrechtsorganisation Peta erstattete daraufhin Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg. "630 Degus in einer kleinen Wohnung zu halten, ist absolut tierschutzwidrig und muss für die kleinen Nager großes Leid bedeutet haben", erklärte die Fachreferentin für tierische Mitbewohner Annika Lewald.

Animal Hoarding
"Animal Hoarding" (deutsch: Tiersammelsucht oder Tierhorten) beschreibt eine psychische Störung, bei der Menschen so viele Tiere halten, dass sie deren Versorgung nicht mehr gewährleisten können. Futter, Wasser, Pflege und tierärztliche Betreuung kommen zu kurz, Hygiene wird vernachlässigt.
Laut Angaben des Tierheims zog der Fall eine bundesweite Hilfsaktion nach sich, sodass auch der Hamburger Tierschutzverein Degus aufnahm und einige von ihnen in liebevolle Hände vermitteln konnte. Domingo, Luciano und José hatten bislang kein Glück. Was sollte ihnen ein neues Zuhause bieten?
Degus: Gemeinschaft und Hierachie
Bei den drei männlichen Degus handelt es sich um kleine Kletterer, die eher die Beobachtungsrolle einnehmen. Degus sind keine Kuscheltiere und verbringen ihre Zeit lieber mit Artgenossen. Ohne ihre Gemeinschaft können die Tiere depressiv werden. Trotzdem haben sie klare Hierarchien und ein Kennenlernen mit neuen potenziellen Familienmitgliedern müsse laut Tierheim vorsichtig geschehen.
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Degus benötigen ein artgerechtes Zuhause mit einem großen Käfig, der verschiedene Etagen, Schlafhäuschen und Einstreu zum Graben bietet. Außerdem dürfen Degus unter Beobachtung freien Auslauf in der Wohnung haben. Wer sich für die Haltung der drei Degu-Jungs interessiert, sollte sich mit den genauen Haltungsformen vertraut machen. Dazu stellt das Tierheim einen Leitfaden (PDF) bereit.
Menschen, die sich vorstellen könnten, den Tieren nach ihrem Leiden nun ein Zuhause zu schenken, in dem sie sich wohlfühlen, können eine ausgefüllte Selbstauskunft sowie einige Fotos der Kleintierunterkunft (inklusive Maße) an kontakt@hamburger-tierschutzverein.de schicken.
- fressnapf.de: "Degu-Haltung: Degus brauchen Platz, Artgenossen und liebevolle Pflege"
- Hamburger Tierschutzverein: "Unsere Degu-Jungs"
- presseportal-peta.de: "Animal Hoarding: Etwa 630 Degus aus katastrophaler Haltung gerettet – PETA erstattet Strafanzeige"
- tierschutzbund.de: "Animal Hoarding: Die krankhafte Sucht, Tiere zu sammeln"