Letzter Wunsch des Hamburgers Darum gibt es kein Grab von Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld wollte keine Gedenkstätte – seine Asche wurde an einem geheimen Ort verstreut. Eine neue 3sat-Doku dokumentiert seine letzten Wünsche und seine Ursprünge in Hamburg.
Karl Lagerfeld hat zu Lebzeiten entschieden, keine Spuren zu hinterlassen. In der neuen Dokumentation "Karl – Der Mann hinter der Maske" berichtet sein langjähriger Assistent Sébastien Jondeau, dass der gebürtige Hamburger "wie ein Elefant sterben" wollte – laut Jondeau bedeutet das: spurlos verschwinden.
Lagerfeld, geboren 1933 in Hamburg, starb im Februar 2019 in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Ein Grab oder ein öffentlicher Gedenkort war für ihn nicht vorstellbar. Bereits 2011 sagte er im Magazin "Playboy": "Entsetzlich, Maikäfer im Körper – nee, vielen Dank." Stattdessen sollte von ihm nur Asche bleiben.
Asche an geheimem Ort verstreut
Wie Jondeau in der Doku erklärt, wurde die Asche des Designers an einem unbekannten Ort verstreut. "Wissen Sie, wo er heute ist? Nein? Eben", sagt er im Interview. Lagerfeld habe dies ausdrücklich so gewollt. "Er wollte sterben wie die Elefanten – einfach verschwinden."
Sébastien Jondeau war von 1999 bis 2019 Lagerfelds Assistent, Bodyguard und enger Vertrauter. Er betont, dass er dessen Wunsch respektiere: "Ich werde das respektieren, bis ich von dieser Welt verschwinde. Es war sein Wunsch – und den hab’ ich erfüllt."
Doku zeigt private Seite von Karl Lagerfeld
Die Dokumentation von Regisseur Gero von Boehm ist seit dem 10. Mai in der Mediathek von 3sat verfügbar. Eine Fernsehausstrahlung folgt am 24. Mai. Im Mittelpunkt stehen private Einblicke in das Leben und Wirken des Designers, darunter seltene Aufnahmen und Gespräche mit engen Wegbegleitern.
Lagerfelds Herkunft aus Hamburg wird in der Dokumentation ebenfalls thematisiert. Obwohl er selten öffentlich darüber sprach, war seine norddeutsche Prägung Teil seiner Biografie.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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