"An die Vernunft appellieren" Hamburg plant keine schärferen Corona-Regeln an Weihnachten

In den vergangenen Wochen hat die Hansestadt einen leichten Rückgang der Corona-Fallzahlen verzeichnet. Darauf baut der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher auf und denkt noch nicht an strengere Regeln zum Weihnachtsfest
In Hamburg sind trotz zuletzt wieder leicht steigender Infektionszahlen zunächst keine Verschärfungen der Corona-Regeln an den Weihnachtstagen wie in Bayern geplant. "Wir haben in den letzten zwei Wochen in Hamburg einen Rückgang der Infektionszahlen gesehen. Jetzt in den letzten Tagen allerdings nicht mehr. Insofern hoffe ich, dass wir unsere Strategie fortsetzen können und nicht zu neuen Maßnahmen greifen müssen", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Sonntagabend dem ZDF "Heute Journal". Solche Regeln für den Katastrophenfall wie sie nun in Bayern in Kraft getreten sind, gebe es allerdings auch in Hamburg.
Er setze dagegen zunächst auf die Vernunft der Bürger und nicht auf strengere Regeln. "Wir müssen eben vor allem an Vernunft appellieren, wir müssen ein solidarisches Miteinander in dieser Krise aufrecht halten." Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern habe sich Deutschland bislang gut geschlagen, so Tschentscher weiter. Sollten die Corona-Zahlen allerdings nicht deutlich sinken, müsse aber natürlich auch hierzulande reagiert werden. "Wenn es nicht anders geht, müssen wir drastische Maßnahmen ergreifen. Aber wir müssen auch bedenken, dass wir das durchhalten müssen für eine längere Zeit. Und deswegen will das sehr wohl abgewogen sein."
Mehrere Politiker von Bund und Ländern fordern härtere Beschränkungen für Hotspots mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen. Das bayerische Kabinett hatte am Sonntag neue Maßnahmen beschlossen. Auch ein weiteres Treffen von Bund und Ländern noch vor Weihnachten steht im Raum. Bislang ist eine neue Ministerpräsidentenkonferenz für den 4. Januar geplant.
- Nachrichtenagentur dpa