Hamburg Zahl der Privatpleiten überdurchschnittlich gestiegen
Die Zahl der Privatpleiten im Saarland ist im ersten Halbjahr nach Daten der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel überdurchschnittlich stark gestiegen. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Berechnungen hervorgeht, gab es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres im Saarland 856 Insolvenzen von Privatleuten, das waren 55,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bundesweit lag der Anstieg bei knapp 50 Prozent auf 57.992 Fälle. Damit wurden im ersten Halbjahr bereits mehr Pleiten von Privatleuten gezählt als im vergangenen Jahr insgesamt (56.324).
Für das laufende Jahr rechnet die Wirtschaftsauskunftei bundesweit mit bis zu 120.000 Privatinsolvenzen. "Damit würden sich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln", erläuterte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein.
Den starken Anstieg im ersten Halbjahr führte er größtenteils darauf zurück, dass viele Betroffene eine Gesetzesreform abgewartet hätten. Danach werden sie nach drei statt wie bisher nach sechs Jahren von ihren restlichen Schulden befreit. Die Verkürzung gilt rückwirkend ab 1. Oktober 2020. Nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei machen sich seit Mai aber auch zunehmend die Folgen der Corona-Pandemie bemerkbar.
Je 100.000 Einwohner gab es im Saarland 87 Fälle. Angeführt wurde diese Statistik von Bremen mit 135 Fällen je 100.000 Einwohner. Es folgen Hamburg (97 Fälle) und Niedersachsen (94). Am niedrigsten waren die Zahlen in Bayern (47), Baden-Württemberg (53) und Hessen (57).