Hamburg Demonstrationen: Innenministerin warnt vor Unterwanderung
Mehrere hundert Menschen haben am Wochenende im Norden erneut gegen die Corona-Politik demonstriert. In Flensburg und in Husum gingen am Samstag zahlreiche Menschen auf die Straße, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Zugleich warnte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) vor der Unterwanderung der Impfgegner-Szene durch Radikale. "Was uns Sorgen macht, sind die Extremisten, die mitlaufen und versuchen, den eher bürgerlichen Protest vor allem auch in den Social-Media-Gruppen zu unterwandern", sagte Sütterlin-Waack dem "Hamburger Abendblatt".
Der Verfassungsschutz habe das genau im Blick. "Es sind Menschen, die mit unserem Staatssystem und unserer staatlichen Ordnung nicht zurechtkommen: Reichsbürger, Rechtsradikale, sogenannte Delegitimierer. Sie versuchen, den Protest der ganz normalen Menschen zu unterwandern. Das müssen alle Demonstrantinnen und Demonstranten wissen und sich dann überlegen, ob sie das wollen", erklärte die Ministerin.
Unterdessen lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein auch am Samstag deutlich über der Marke von 900. Die Zahl der binnen einer Woche gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sank nach Angaben der Landesmeldestelle leicht auf 924,4 - nach 934,5 am Vortag. Eine Woche zuvor hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei etwa 659,6 gelegen.
Die Zahl der registrierten Neuinfektionen lag am Samstag mit 2232 Fällen deutlich niedriger als am Vortag. Am Freitag waren über 4600 Fälle gemeldet worden.
Die für die Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche in Kliniken kamen, lag - wie am Vortag - bei 6,29. In den Krankenhäusern lagen ebenfalls unverändert zum Vortag 326 an Covid-19 erkrankte Patienten. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen lag weiterhin bei 57. Es gab binnen eines Tages drei weitere Corona-Todesfälle. Die Zahl der insgesamt in der Pandemie gestorbenen Corona-Patienten erreicht damit nun 1937.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatte am Samstag der Kreis Stormarn mit 1496 - gefolgt von Kiel mit 1111,1. Die niedrigste Inzidenz in Schleswig-Holstein hat der Kreis Dithmarschen mit 512,6.