Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis Diese Bahnstrecken sind in Hamburg vom Sturm betroffen
Im Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg müssen Fahrgäste viel Geduld mitbringen. Der Sturm Ylenia sorgt für Verspätungen und Zugausfällen bei vielen S- und U-Bahnen – auch am Wochenende.
Der starke Sturm im Norden hat nicht nur Auswirkungen auf den Fernverkehr – auch im öffentlichen Nahverkehr kommt es am Donnerstag in Hamburg zu Einschränkungen und Ausfällen. Dabei dauern die Ausfälle deutlich länger als zunächst angekündigt.
Der Zugverkehr sei voraussichtlich bis Samstag "bundesweit beeinträchtigt", schrieb die Bahn am Donnerstag auf Twitter. Derzeit lasse sich nicht sicher sagen, welche Fernstrecken am Freitag und am Samstag weiterhin ausfallen, sagte ein Sprecher in Berlin am Nachmittag. "Es ist schwierig und nicht genau vorherzusagen, wie der Tag morgen aussieht".
Viele Sturmschäden im Fernverkehr
Seit Donnerstagfrüh fuhren die Fernzüge wie ICEs und ICs in Nord- und Nordostdeutschland nicht mehr. Das betraf Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg. Auch im Regionalverkehr fielen in vielen Bundesländern Züge aus oder verspäteten sich.
"Es ist besser, die Züge an den Bahnhöfen zurückzuhalten", sagte ein Sprecher. "Wir können uns dann besser um die Reisenden kümmern. Wir wollen damit vermeiden, dass Züge bei diesem Wetter auf freier Strecke stehen bleiben. Dann wird es schwierig, sich um 300 oder 400 Reisende zu kümmern".
Zahlreiche Strecken seien durch umgestürzte Bäume blockiert, teilte die Bahn mit. "An vielen Stellen ist die Oberleitung beschädigt. Außerdem hat der Sturm Äste und Gegenstände in die Oberleitung geweht". Zahlreiche Reparaturtrupps seien losgeschickt worden, um Strecken freizuräumen, mit Kettensägen umgestürzte Bäume zu zerkleinern oder auch Oberleitungen zu reparieren.
Hamburg: Viele Strecken des Nahverkehrs gesperrt
So konnte die U1 im Hamburger Osten wegen mehrerer Bäume auf den Gleisen nicht mehr fahren, wie die Hochbahn am Vormittag mitteilte. Zwischen Wandsbek-Gartenstadt bis Großhansdorf sowie bis Ohlstedt sei deshalb ein Ersatzverkehr mit Taxis und Bussen eingerichtet worden.
Auf den oberirdischen Abschnitten der U-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 4 fuhren zudem alle Bahnen mit reduzierter Geschwindigkeit. Passagiere mussten sich deshalb auf längere Fahrtzeiten einstellen, wie es weiter hieß.
Auch S-Bahnen fuhren wegen des Sturms oder Bäumen im Gleisbereich teilweise nicht. Zwischen Neugraben und Stade gab es nur einen Ersatzverkehr mit Bussen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Zudem kam es zu Ausfällen bei der S2, der S11 und der S3. Die Strecke der S1 zwischen Wedel und Blankenese wurde ebenfalls gesperrt. Auch dort wurde ein Schienenersatzverkehr angeboten.
In ganz Deutschland beeinträchtigt der Sturm den Bahnverkehr. "Der Sturm hat uns hart getroffen. (...) Aber die Fahrgäste haben sehr verständnisvoll reagiert", so ein Bahn-Sprecher. Obwohl viele Schäden aus der Nacht zum Donnerstag im Lauf des Tages beseitigt worden sei, gebe es immer noch "mehrere hundert Kilometer Gleise", die gesperrt seien. Die Strecken würden zur Kontrolle zum Teil mit Hubschraubern abgeflogen, aber auch das sei wegen des Sturms nicht überall möglich. Fahrgäste sollten sich unbedingt im Internet über ihre Züge informieren.
- Nachrichtenagentur dpa
- Deutsche Bahn bei Twitter