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Orkantief "Zeynep" tobt sich im Norden aus


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Orkantief "Zeynep" tobt sich im Norden aus

Von dpa
19.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Sturmtief ZeynepVergrößern des Bildes
Nach dem schweren Sturm "Zeynep" ist ein Weg teilweise gesperrt. (Quelle: Frank Molter/dpa/dpa)

Das Sturmtief "Zeynep" hat Hamburg und Schleswig-Holstein voll erwischt, aber wohl weniger Schaden angerichtet als befürchtet. Feuerwehren und Polizei meldeten am späten Freitagabend zwar zahlreiche Einsätze, doch blieb es zunächst in der Regel bei Sachschäden und umgestürzten Bäumen. Der Deutsche Wetterdienst hatte im Laufe des Abends in Kiel, Hamburg, auf Sylt und auf Helgoland Windstärken zwischen 9 und 11 gemessen, in Büsum wurde eine Orkanböe mit 143,3 Kilometer pro Stunde festgestellt. Erst in der Nacht zu Donnerstag hatte Sturmtief "Ylenia" zu Hunderten Einsätzen von Feuerwehren und Rettungsdiensten geführt.

Die Warnungen des Deutschen Wetterdiensts, der Feuerwehren und der Polizei haben offensichtlich gewirkt. Weder in Schleswig-Holstein noch in Hamburg waren Schwerverletzte oder gar Tote zu beklagen. Der DWD hatte zuvor die Menschen aufgefordert, Türen und Fester geschlossen zu halten, sich möglichst nicht draußen aufzuhalten und sich von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen fernzuhalten.

In der Nacht wurde an der Nordseeküste noch eine Sturmflut erwartet, in Hamburg nach der Prognose des Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine schwere Sturmflut mit Wasserständen von drei Metern über dem normalen Hochwasser in der Nacht zu Samstag. Der höchste Wasserstand werde wahrscheinlich zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr am Samstagmorgen erreicht, sagte Bernd Brügge vom Bundesamt.

Für Schutzeinrichtungen und Deiche werde das aber nicht zum Problem. Brügge erinnerte an die Sturmflut von 1976, die 4,64 Meter über dem mittleren Hochwasser in der Hansestadt erreicht hatte. Für Schleswig-Holstein rechnet das BSH in Büsum mit 2,5 Metern über dem normalen Hochwasser, am Eidersperrwerk und in Husum mit 3,0 Metern.

In Hamburg stürzten während des Sturmtiefs bei einem viergeschossigen Wohnhaus im Stadtteil Eilbek am Freitagabend während des Sturmtiefs Teile der Fassade ein. Insgesamt seien im Giebelbereich rund 25 Quadratmeter Verbundmauerwerk abgefallen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuvor hatte im Stadtteil Bahrenfeld ein Kind viel Glück, als ein großer Baum auf den Bahrenfelder Steindamm fiel. Das Kind war mit einem Fahrrad unterwegs und wurde nach Angaben der Feuerwehr nur leicht verletzt. Zwei Autos wurden von dem Baum jedoch getroffen.

Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr Hamburg zwischen 17.00 und 23.00 mehr als 200 sturmbedingte Einsätze. Die Polizei Hamburg sprach von knapp 70 Gefahrenstellen bis Mitternacht. Auch in Schleswig-Holstein nahm die Zahl der Einsätze im Laufe des Abends merklich zu. Die kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn meldete zwischen 18.00 und 21.00 Uhr bereits 130 Einsätze. Das Telefon klingele alle zwei Minuten, twitterte die Leitstelle am Abend. Die Integrierte Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe verzeichnete bereits 110 Einsätze.

Die Deutsche Bahn und andere Verkehrsdienstleister wie Nordbahn, Metronom und AKN Eisenbahn GmbH stellten bereits am Nachmittag oder frühen Abend den Zugverkehr im Norden ganz oder teilweise ein. Für den Rest des Tages sollten nach Bahn-Angaben keine Fernzüge mehr nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin fahren.

Einschränkungen und Ausfälle gab es bei der Hamburger U-Bahn und bei den S-Bahnen. Die U-Bahn Hamburg stellte wegen des Sturms ihren Betrieb auf allen oberirdischen Strecken um 21.30 Uhr ein. Entsprechend fuhren die U-Bahnen der Linie 1 nur zwischen Stephansplatz und Wandsbek Markt, wie die Hochbahn mitteilte. Die Linie 2 verkehre noch zwischen Christuskirche und Berliner Tor sowie Niendorf Nord bis Niendorf Markt, die U4 zwischen der Hafencity Universität und Jungfernstieg. Der Betrieb der Linie U3 wurde ganz eingestellt. Die Bahnen sollten frühestens um 7.00 Uhr am Samstag wieder fahren.

Die S-Bahn Hamburg schränkte ihren Betrieb am Abend massiv ein. Bis auf Weiteres wurden nur noch die Strecken Altona - Airport (S1), Elbgaustraße - Bergedorf (S21), Pinneberg - Harburg-Rathaus (S3) und Altona - Berliner Tor (S31) bedient, wie die S-Bahn Hamburg twitterte. Ersatzverkehr mit Bussen sei nur zwischen Neugraben und Stade möglich. Umgestürzte Bäume hatten die Strecken zwischen Wedel und Altona sowie Ohlsdorf und Poppenbüttel (jeweils S1), zwischen Bergedorf und Aumühle (S21) und zwischen Harburg-Rathaus und Neugraben (S3) blockiert.

Auch Schiffsverbindungen zu den Inseln und Halligen fielen aus, wie die Reedereien mitteilten. Auch die Elbfähre von Glückstadt nach Wischhafen hatte ihren Betrieb eingestellt. Am Hamburger Flughafen hielten sich die Auswirkungen des Sturms in Grenzen. Es seien nur wenige Flüge gestrichen worden, sagte eine Sprecherin. Der Airport sei stets geöffnet gewesen.

Bereits am Nachmittag hatte Starkregen als Vorbote des Orkantiefs "Zeynep" die Autobahn 7 in Hamburg südlich des Elbtunnels teilweise so stark überflutet, dass eine Spur gesperrt wurde. Ehe das Wasser nicht abgepumpt worden sei, könne die Spur nicht genutzt werden, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale. Richtung Süden stünden nur zwei Tunnelfahrbahnen zur Verfügung, in Richtung Norden seien es drei. Laut NDR-Verkehrsinfo kamen die Autos zwischen Hamburg-Stellingen und dem Elbtunnel auf rund fünf Kilometern nur stockend voran.

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