Hamburg Russland-Ukraine-Konflikt: Kirchen rufen zu Gebeten auf
Angesichts der Kriegsgefahr zwischen Russland und der Ukraine haben die Nordkirche und das Erzbistum Hamburg zu Friedensgebeten aufgerufen. Erzbischof Stefan Heße erklärte, er blicke mit Sorge auf die Situation in der Ukraine. Auch nach den Gesprächen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bleibe die Angst vor einer möglichen Eskalation bestehen. "Ich rufe dazu auf, für Frieden und Gerechtigkeit in der Region zu beten. Vor allem bitte ich unsere Gemeinden, dies in den Gottesdiensten zu tun", erklärte der Oberhirte der Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.
Der Bischofsrat der Nordkirche rief die evangelischen Gemeinden in den drei Bundesländern auf, ein Gebet des russischen Patriarchen Kirill zu nutzen. Dieser hatte 2014 geschrieben: "Herr Jesus Christus, unser Gott, siehe herab mit deinem barmherzigen Auge auf das Leid und das so schmerzerfüllte Schreien deiner Kinder, die in der Ukraine sind. Befreie dein Volk vom Bruderkrieg, verringere das Blutvergießen."
Russland hat nach Angaben der Nato an der Grenze zur Ukraine weit mehr als 100.000 Soldaten und militärisches Gerät zusammengezogen. Nach Angaben der US-Regierung handelt es sich um Vorbereitungen für eine Invasion in das seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängige Land. Russland hatte 2014 die zur Ukraine gehörende Krim annektiert und unterstützt Separatisten im Osten des Landes. UN-Schätzungen zufolge wurden bereits mehr als 14.000 Menschen getötet, zumeist im Separatistengebiet.