Hamburg Inzidenz unter 1000 macht Ausnahmen für Fußball möglich
Angesichts weiter sinkender Corona-Inzidenzen kann der Fußball-Zweitligist Hamburger SV schon am kommenden Sonntag im Nordderby gegen Werder Bremen im heimischen Volksparkstadion vor 25.000 Zuschauern antreten. Auch für das Viertelfinal-Heimspiel im DFB-Pokal gegen Karlsruhe werde es eine entsprechende Ausnahmegenehmigung geben, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Dienstag. "Die aktuell deutlich rückläufigen Infektionszahlen eröffnen uns diesen Spielraum - und den nutzen wir auch." Erstmals seit Mitte Januar war die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz am Montag wieder unter die 1000er-Marke gesunken.
Bisher dürfen in die Stadien in Hamburg maximal 10.000 Zuschauer. Nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz soll die Zuschauerbegrenzung bei Großveranstaltungen erst mit dem zweiten Lockerungsschritt am 4. März erfolgen. Für die einzelnen Öffnungsschritte seien jedoch Möglichkeiten vorgesehen, sie im Fall einer positiven Entwicklung vorzuziehen, hieß es aus der Innenbehörde. Die sehr gute Entwicklung der letzten Wochen in Hamburg habe dazu geführt, dass das Infektionsgeschehen besser ist als in den übrigen Bundesländern, mit Ausnahme Schleswig-Holsteins.
Der Senat konkretisierte unterdessen seine Pläne für den zweiten Öffnungsschritt. Grundsätzlich soll das 2G-plus-Zugangsmodell durch eine FFP2-Maskenpflicht für Personen ab 14 Jahren ersetzt werden. Die FFP2-Maskenpflicht solle ab dem 4. März in geschlossenen Räumen von Publikumseinrichtungen gelten, zu denen bisher nur Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Test oder Auffrischungsimpfung Zugang haben, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen. Im Einzelhandel bleibt aber in Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkten, Apotheken oder Tankstellen eine medizinische Maske ausreichend.
In Gaststätten und Beherbergungsbetrieben, bei körpernahen Dienstleistungen und beim Sport in geschlossenen Räumen soll zusätzlich zur FFP2-Maskenpflicht das 3G-Zugangsmodell gelten - also Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete. An Restauranttischen und bei der Sportausübung könnten die Masken aber abgenommen werden. Zudem seien in der Gastronomie ab dem 4. März auch wieder Stehtische zulässig. Maskenlos soll ab dann auch das Tanzen in Musikclubs und Diskotheken wieder möglich sein. Bis zum geplanten Auslaufen aller Corona-Maßnahmen am 20. März gelte dort das 2G-plus-Modell.
In Hamburg hatte die Omikron-Welle bereits Ende Januar mit einer Inzidenz von knapp 2200 ihren Höchststand erreicht. Seitdem sinken die Infektionszahlen kontinuierlich. Am Dienstag gab die Gesundheitsbehörde die Zahl der gemeldeten Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche mit 962,9 an. Auf anderer Berechnungsgrundlage nannte das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg einen Wert von 800,3 - den zweitniedrigsten nach Schleswig-Holstein (770,8).
Binnen eines Tages wurden in Hamburg 2102 neue Fälle gemeldet. Am Montag waren es 1165 und vor einer Woche 3970. Damit haben sich in der Hansestadt seit Februar 2020 mindestens 338.691 Menschen infiziert. Nach RKI-Schätzungen gelten davon etwa 232.600 als genesen. Die Zahl der an oder im Zusammenhang mit Corona gestorbenen Menschen stieg um einen auf 2269.