Mutmaßliche Menschenhändler LKA und Bundespolizei durchsuchen insgesamt acht Objekte
Wegen des Verdachts der Schleusung sowie des Menschenhandels hat das Landeskriminalamt gemeinsam mit der Bundespolizei in Hamburg mehrere Razzien durchgeführt.
Am Mittwochvormittag haben Bundespolizisten und Mitarbeiter des Landeskriminalamts der Polizei Hamburg acht Durchsuchungsbeschlüsse im Hamburger Stadtgebiet und in Rellingen (Schleswig-Holstein) vollstreckt, teilte die Polizei am Mittwochnachmittag mit. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Einschleusung von Ausländern und des Menschenhandels richten sich gegen einen 75-Jährigen und dessen 61-jährige Ehefrau.
Mehrwöchige Ermittlungen führten die Beamten auf die Spur des Paares. Sie sollen mehrere Frauen aus Thailand illegal nach Deutschland eingeschleust und ihnen anschließend Arbeit in Modellwohnungen in Hamburg und im Umland angeboten haben. Daran sollen sie sich selbst bereichert haben, teilte die Polizei mit. Derartige Wohnungen werden in der Regel zum Zweck der Prostitution angemietet.
Hamburg: Sieben Frauen aus Thailand festgenommen
Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte deshalb beim Amtsgericht acht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der beiden Beschuldigten in Bramfeld und Eimsbüttel, ihre Campingparzelle in Ochsenwerder, ein Bankschließfach in Eimsbüttel sowie vier Modellwohnungen in Stellingen, Fuhlsbüttel, Eimsbüttel und Rellingen.
Bei dem Einsatz wurden beide Tatverdächtige angetroffen, blieben aber mangels Haftgründen auf freiem Fuß. Die Ermittler stellten Beweismittel sicher.
Außerdem trafen sie in den Modellwohnungen insgesamt sieben thailändische Frauen an, die wegen des Verdachts des illegalen Aufenthaltes vorläufig festgenommen wurden. Sie sollen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen der Ausländerbehörde überstellt werden. Insgesamt waren an dem Einsatz fast 100 Beamte beteiligt.
- Reporter vor Ort
- Anfrage bei Pressestelle der Polizei Hamburg
- Polizei Hamburg: Pressemitteilung vom 29. Juni 2022