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Hamburg

Hamburger Schauspielhaus zeigt Stück mit Adolf Hitler und Eva Braun


Gewalt, Beleidigungen und Exkremente
Schauspielhaus zeigt Darbietung mit Adolf Hitler und Eva Braun

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 26.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Szene aus dem Stück "A&E / Adolf & Eva / Adam & Eve / Hamburg" mit Paul McCarthy und Lilith Stangenberg.Vergrößern des Bildes
Szene aus dem Stück "A&E / Adolf & Eva / Adam & Eve / Hamburg" mit Paul McCarthy und Lilith Stangenberg. (Quelle: Thomas Aurin)
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Die Theatersaison am Schauspielhaus in Hamburg ist eröffnet: Die Künstler Paul McCarthy und Lilith Stangenberg sorgen dabei für so manchen Skandal.

Am Deutschen Schauspielhaus Hamburg haben Paul McCarthy und die österreichische Schauspielerin Lilith Stangenberg die Spielzeit 2022/2023 eröffnet – mit einem mehr als speziellen Auftritt. In ihrer Performance-Installation "A&E / Adolf & Eva / Adam & Eve / Hamburg" spielen die beiden Adolf Hitler und Eva Braun.

Für das Werk hätten sich die Künstler von dem berühmt-berüchtigten Film "The Night Porter" aus den 1970er-Jahren inspirieren lassen, heißt es in einer Mitteilung des Theaters. Der Film thematisiert die sadomasochistische Beziehung zwischen dem ehemaligen SS-Offizier Max und einem seiner Opfer, Lucia, die als junge Frau in einem Konzentrationslager inhaftiert war.

Hamburg: Besucher erwartet jeden Tag eine andere Darbietung

Das Stück greift Themen aus dem Film auf, wie die Überschneidungen von Sex und Macht, die Wiederkehr des Verdrängten, den Vaterkomplex in der Politik und die anhaltende Anziehungskraft von Faschismus als Ideologie und Ästhetik. Die Adaption versteht sich als Neuinszenierung politischer Landschaften.

"Der Titel 'A&E' ist eine Abkürzung für Adolf und Eva, wie auch für Adam und Eva, zwei kulturelle Klischee-Polaritäten. A&E kann auch für Arts & Entertainment stehen. Alle drei Bezeichnungen fungieren als menschliche, kulturelle Signifikanten", sagt McCarthy laut Mitteilung.

Das Besondere an der Performance ist, dass das Hamburger Publikum öffentlichen Dreharbeiten beiwohnt. Jeder Tag stellt eine andere Episode dar. Zuschauer können alle Tage nacheinander besuchen und immer etwas anderes erleben oder nur einen einzelnen Tag anschauen. Sowohl improvisierte als auch im Drehbuch festgelegte Aktionen bilden eine geschlossene Erzählung.

Stück ist nichts für schwache Nerven

In den Aufführungen, deren Hauptsprache Englisch ist, kommt es zu derben Szenen: Es fallen laut "Hamburger Morgenpost" verschiedenste Varianten des F-Wortes, dazu bespucken und prügeln sich die beiden Künstler auf der Bühne. Es kommt zu Gewaltinszenierungen, wie zum Beispiel dem Stechen einer Spritze in den Penis oder das gegenseitige Kotzen in den Hals.

Auch werden mitunter Exkremente verspeist. Alles natürlich nur Fake, aber täuschend echt. Entsprechend ist die Performance als nicht jugendfrei eingestuft und somit erst ab 18 Jahren freigegeben. "Auch ich weiß manchmal nicht, was meine Werke bedeuten sollen. Aber genau dazu ist Kunst ja da. Es gibt sie einfach und man muss damit klarkommen", sagt McCarthy.

Wer die Performance sehen will, zahlt für den ersten Besuch 35 Euro, für alle folgenden Abende nur noch jeweils 10 Euro. Noch bis zum 28. August werden die Darbietungen gezeigt. Die Spieldauer kann variieren.

Verwendete Quellen
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