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Grammy Awards 2023: Gewinnt Produzent Nils Nöhden aus Hamburg?


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Produzent ist nominiert
Holt er einen Grammy nach Hamburg?


Aktualisiert am 05.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Nils Nöhden aus Hamburg: Der Musikproduzent hat internationale Kontakte.Vergrößern des Bildes
Nils Nöhden aus Hamburg: Der Musikproduzent hat internationale Kontakte. (Quelle: Dennis Hardt)

In der ersten Reihe stehen immer andere, doch bei der Grammy-Verleihung in der Nacht auf Montag hoffen auch Produzenten wie der Deutsche Nils Nöhden.

Die Topfavoriten heißen Beyoncé, Adele und Harry Styles: Namen, die jeder in der Popwelt kennt. Hinter den Tophits der Sängerinnen und Sendern hoffen aber auch die oft unbekannteren Produzenten wie der Hamburger Nils Nöhden auf den Gewinn eines Grammys. Der wichtigste Musikpreis der Welt wird in der Nacht auf Montag in Los Angeles vergeben.

Nöhdens Chancen liegen in der Kategorie "Bestes Rap-Album". Er war an der Produktion des Albums "I Never Liked You" von US-Künstler Future beteiligt – es ist die insgesamt dritte Normierung bei den Grammys für Nöhden, der bisher leer ausging. Die Konkurrenz aber ist hart: Die größten Chancen auf den Preis werden Rapper Kendrick Lamar eingeräumt, der schon elfmal einen Grammy geholt hat.

Hamburger Produzent hat die Chance, einen Grammy zu gewinnen

"Man kann es nicht vorhersagen, genauso wenig, wie sich ein Hit planen lässt", sagt Nöhden t-online. "Aber wir sind bestimmt nicht chancenlos." Natürlich sei ein Grammy eine große Wertschätzung, aber letztlich nicht das Ziel der Arbeit. "So eine Auszeichnung steigert den Marktwert und sorgt für frische Farbe an meinem Namen, das ist wichtig", erklärt er die Mechanismen der Branche.

Obwohl Nöhden schon mehrere Top-Ten-Hits, Gold- und Platinschallplatten produziert hat, ist sein Name außerhalb der Musikindustrie unbekannt. "Ich hab nie versucht, im Rampenlicht zu stehen und berühmt zu werden", erzählt er in seinem Kellerstudio. "Andere stellen sich da sicher mehr zur Schau." Erfahrung, Qualität und ein gutes Netzwerk seien die wichtigsten Puzzleteile für eine Karriere als Musikproduzent.

Nils Nöhden hat für Superstars Drake und Beyoncé gearbeitet

Ihm gelang der Durchbruch 2015, das von Nöhden produzierte Album "Eiskalter Engel" des Deutschrappers PA Sports stieg auf Platz sechs der Albumcharts ein. "Wenn man einmal im Kreis ist, spricht sich gute Arbeit rum", sagt Nöhden. Über einen ehemaligen Arbeitgeber, einem Vertrieb für Tontechnik, kamen die Kontakte in die USA. "Das war viel spannender, denn dort entstehen die Trends und Innovationen."

Heute hat er schon für Travis Scott, Drake, Machine Gun Kelly, Kodak Black und auch Superstar Beyoncé gearbeitet. Persönliche Kontakte zu den Künstlern entstehen meist keine. "Das ist schon richtig Hollywood", sagt der Hamburger, der auch komponiert oder Instrumente einspielt.

Erste Produktionen für Hamburger Hiphop-Szene

Schon als Kind hätten ihn seine Eltern musikalisch gefördert, als Posaunist spielte er in den ersten Bands, die Funk, Jazz und Hiphop gemacht haben. Die ersten eigenen Aufnahmen machte Nöhden mit seinen Bandkollegen mit einem Vierbandrekorder und einem kleinen Mischpult. Die Jobs und Studienfächer wechselten, der Musik sei er aber immer verbunden gewesen.

Als er die ersten Songs für die Hamburger Hiphop-Szene im Umfeld von Samy Deluxe produziert, "war an eine Karriere noch nicht zu denken". Auch heute verfolge er kein übergeordnetes Ziel. "Die Hauptsache ist, sich nicht auszuruhen und immer wandelbar zu bleiben", sagt Nöhden. "Wer nichts Neues wagt, gerät schnell ins Abseits."

Eine eigene Trophäe würde Nöhden bei einem Gewinn übrigens nicht bekommen. "An so einem Album arbeiten locker 70 bis 80 Leute mit", erklärt er. Für den Deutschen gäbe es eine Urkunde, eine Medaille und das wichtigste: "Einen großen Ansporn weiterzumachen."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Nils Nöhden
  • Eigene Recherche
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