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Stephan Weil sagt Besuch bei Amazon in Winsen/Luhe ab


"So etwas noch nicht erlebt"
Weil sagt Besuch bei Amazon ab

Von dpa
24.03.2023Lesedauer: 1 Min.
Stephan Weil (SPD): Der Ministerpräsident von Niedersachsen wollte eigentlich am Dienstag bei Amazon zu Besuch sein.Vergrößern des Bildes
Stephan Weil (SPD): Der Ministerpräsident von Niedersachsen wollte eigentlich am Dienstag bei Amazon zu Besuch sein. (Quelle: Christoph Soeder//dpa)
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Amazon wollte die Medien bei einem Besuch von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nicht dabei haben. Weil hat eine Vermutung, warum.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat einen Besuch am Amazon-Logistikstandort Winsen/Luhe (Landkreis Harburg) wegen Unstimmigkeiten mit dem Unternehmen abgesagt.

Wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte, hatte Amazon vor dem Termin am Dienstag darum gebeten, die Medien nicht über das Treffen zu informieren. Als die Staatskanzlei dies ablehnte, habe der Versandhändler um eine Verschiebung gebeten. Das lehnte Weil ab.

"Ich habe in den letzten Jahren eine Vielzahl von Unternehmen besucht, aber so etwas noch nicht erlebt", teilte der Regierungschef mit. "Die Vermutung liegt nahe, dass das Verhältnis von Amazon zur Betriebsverfassung nicht hinterfragt werden sollte."

Amazon regte Nachholtermin an

Dem SPD-Politiker zufolge häuften sich zuletzt Auseinandersetzungen von Amazon mit Betriebsräten, die in Gerichtsverfahren mündeten, so auch am Standort Winsen/Luhe. "Dass dieser Umstand bei einem Besuch zur Sprache gekommen wäre, erachte ich als selbstverständlich", sagte Weil. Er betonte, Betriebsräte und Mitbestimmung gehörten zu den tragenden Säulen der Arbeits- und Sozialordnung. Daran lasse die Landesregierung an keiner Stelle Zweifel zu.

Amazon teilte mit, man bedauere es, den Besuch verschieben zu müssen und habe einen Nachholtermin angeregt. Das Unternehmen setze auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den gewählten Betriebsräten. "Wichtig ist uns auch, regelmäßig die Türen zu öffnen und zu zeigen, wie die Arbeit bei uns aussieht."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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