Tödlicher Unfall beim Ironman Hamburg überprüft Sicherheitskonzept von Sportgroßereignissen
Beim Hamburger Ironman ist ein Motorradfahrer nach dem Zusammenstoß mit einem Sportler gestorben. Der tragische Vorfall wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Nach dem tödlichen Unfall beim Hamburger Ironman will die Stadt Streckenführungen und Sicherheitsvorgaben der nächsten Sportgroßereignisse in Hamburg neu bewerten. Das teilte die Behörde für Inneres und Sport t-online auf Anfrage mit.
So will sie etwa ihr Sicherheitskonzept vor dem nächsten Triathlon-Großereignis im Juli noch einmal überprüfen. Dann finden vom 13. bis 16. Juli die Weltmeisterschaften über die Sprintdistanz und die olympische Distanz statt.
Nach dem Zusammenstoß zwischen einem Begleitmotorrad und einem Amateur-Triathleten am Sonntag "gab es Kritik vonseiten sehr profilierter Triathleten. Die können das einordnen. Und das muss man ernst nehmen", sagte der Hamburger Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD) am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb werde diese Kritik auch in die Beratungen vor der Triathlon-WM einfließen und andere Sportveranstaltungen einfließen.
Sportsstaatsrat will auf Ergebnisse der Ermittlungen warten
Sportstaatsrat Holstein möchte für eine genaue Bewertung der Unfallursachen und ihrer möglichen Folgen erst das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen abwarten. "Wir müssen erst wissen, ob der Unfall durch ein anderes Sicherheitskonzept hätte verhindert werden können oder ob er die Folge individuellen Fehlverhaltens ist", sagte er.
Die Veranstalter der Ironman-EM haben die Strecke entsprechend der Regelwerke und Vorgaben der International Triathlon Union konzipiert und zuletzt 2021 angepasst, heißt es aus der Behörde für Inneres und Sport. Eine Großveranstaltung wie der Ironman ist genehmigungspflichtig. Dafür müssen verschiedene Behörden ihre Zustimmung für ihren jeweiligen Rechts- und Zuständigkeitsbereich geben.
Diese ist in der Regel mit unterschiedlichen Auflagen und Bestimmungen versehen. "Da es bei Sportveranstaltungen in dieser Größenordnung zu regelmäßigen Beeinträchtigungen bei Anwohnende und Gewerbetreibende kommt, wurde der Streckenverlauf hier mit den örtlich zuständigen Polizeikommissariaten im Rahmen des Genehmigungsverfahrens abgestimmt und bewertet", so die Behörde. Aufgrund der tragischen Vorkommnisse soll dieser zeitnah neu bewertet werden.
70-jähriger Motorradfahrer stirbt nach Kollision mit Rennradfahrer
Bei dem Zusammenstoß am Sonntag auf der Radstrecke waren der 70 Jahre alte Motorradfahrer noch am Unfallort gestorben und der Sportler (26) schwer verletzt worden. Ein Kameramann (50) auf dem Motorrad erlitt einen Schock und wurde wie der Triathlet in ein Krankenhaus gebracht.
Top-Athleten wie der Olympiasieger Jan Frodeno kritisierten hinterher den Strecken- und den Rennverlauf. "Die Motorräder waren viel zu nah dran. Es war eine Farce. Mit dem Gegenverkehr war es so unfassbar eng. Da dürfen keine Motorräder sein", sagte der 41-Jährige.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Anfrage bei der Behörde für Inneres und Sport der Stadt Hamburg