Seuche auf Helgoland Schon über 400 Trottellummen sterben an Vogelgrippe

Eigentlich sollten die jungen Trottellummen zum sogenannten "Lummensprung" ansetzen. Doch die Vogelgrippe geht auf Helgoland um.
Auf der Hochseeinsel Helgoland grassiert die Vogelgrippe. Aktuell seien bereits über 400 Vögel an der Seuche gestorben, bestätigt Elmar Ballstaedt, Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland, t-online. Dabei handele es sich nicht um Schätzungen, sondern um eine exakte Zählung toter Tiere, so der Vogelexperte.
Eine Laboruntersuchung des Friedrich-Löffler-Instituts hatte in der vergangenen Woche bei fünf toten Trottellummen und einer toten Dreizehenmöwe das Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen, bestätigte der Kreis Pinneberg in einer Mitteilung. Um eine Ausbreitung zumindest zu erschweren, werden die toten Vögel derzeit von Mitgliedern des Vereins Jodsand eingesammelt. "Auch wenn es schwerfällt, das Leiden und Sterben der Tiere zu sehen, so lässt sich dennoch nichts tun, um die Wildvögel zu retten. Auch eine Verbreitung unter den weiteren Vogelarten lässt sich nicht verhindern", so Ballstaedt in einer Mitteilung.
Hunde müssen angeleint werden
Das Kreisveterinäramt und der Naturschutzverein weisen darauf hin, dass die Lummenkolonie unbedingt in Ruhe gelassen werden müsse. Auch Hunde seien in der Nähe an der Leine zu führen. Es dürfe nicht zu einem Kontakt kommen. Inzwischen wurden Hinweisschilder errichtet, schreibt der Kreis Pinneberg.
Bereits im vergangenen Jahr wütete die Vogelgrippe auf der Insel und raffte rund 90 Prozent der Basstölpel-Küken dahin, berichtet der "NDR". Die Erkrankungen zeige sich bei beiden Vogelarten auf die gleiche Weise: Lethargie, Wackeln und Fieber. Irgendwann würden die Vögel dann vom Felsen ins Meer fallen oder zum Sterben aufs Meer hinausfliegen. Ob sich der Bestand der Trottellummen erholt, ist erst im kommenden Jahr abzuschätzen.
- Eigene Recherche
- Mitteilung des Kreises Pinneberg vom 8. Juni 2023
- ndr.de: "Vogelgrippe auf Helgoland: Über 400 tote Trottellummen"