Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Hafendeal Davon geht die Welt nicht unter
China hat ein kleines Stück Hamburger Hafen gekauft. Die Aufregung war groß. Dabei ging schon vorher im Hafen nichts ohne die Chinesen.
Der Hamburger Hafen ist jetzt ein Stück mehr von China abhängig. Nach zwei Jahren Gezerre gehört den Chinesen jetzt ein Viertel des Containerterminals Tollerort.
Ist das schlimm? Schön ist das nicht, zugegeben. Es ist aber auch nicht dramatisch. Denn schon vor dem Deal gehörten den Chinesen 30 Prozent von allem: fast jedes dritte Stückgut, fast jeder dritte Container. Ohne China ging nichts und geht auch jetzt nichts im Hamburger Hafen.
Mit 30 Prozent Warenumsatz ist das Land der mit Abstand wichtigste Handelspartner der Hamburger Hafenwirtschaft. Tausende Arbeitsplätze hängen von Pekings Gnaden ab. Vor dem Deal und nach dem Deal. Wer so viel in dem Land umsetzt, hat einen enormen Einfluss und setzt den auch ein.
Deshalb jetzt so zu tun, als hätte sich die Hamburger Hafenwirtschaft mit dem Verkauf an die Chinesen ausgeliefert, ist wohlfeil. Im Grunde zeigt die Diskussion um den Teilverkauf nur eines: wie heuchlerisch die deutsche Menschenrechtspolitik ist. Wer diese ernst nimmt und andere Länder tatsächlich dazu bringen will, Grund- und Menschenrechte ebenfalls zu achten, darf mit Ländern wie China nicht kooperieren. Und zwar gar nicht: weder Waren handeln noch Firmenanteile verkaufen noch sonst wie sich mit diesen Ländern fraternisieren.
Das aber wird nicht passieren. Die Diskussion um den Verkauf hat also nur viel unnötigen Wind gemacht, geändert hat sie nichts. Man hätte sie sich sparen können.
- Pressemitteilung HHLA