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Flughafen Hamburg: Wieder Kofferchaos zur Reisewelle? Das sagt die zuständige Firma


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Sommerurlaub
Droht am Flughafen Hamburg ein neues Kofferchaos?


Aktualisiert am 03.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Koffer ohne Ende: Auch am Flughafen Hamburg standen 2022 tausende, herrenlose Koffer irgendwo herum. Ihre Besitzer mussten sie teils wochenlang suchen.Vergrößern des Bildes
Koffer ohne Ende: Auch am Flughafen Hamburg standen 2022 Tausende Koffer irgendwo herum. Ihre Besitzer mussten sie teils wochenlang suchen. (Quelle: Jonas Walzberg)
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Passagiere am Hamburger Flughafen fürchten um ihr Gepäck für den Sommerurlaub. Die zuständige Firma sieht sich gut vorbereitet. Doch Fragen bleiben offen.

Die wichtigste Zahl fehlt. Die sei "Betriebsgeheimnis", so Amélie Charisius, Geschäftsführerin der AHS Aviation Handling Services GmbH, auf Anfrage von t-online. Wie viel Personal das Unternehmen für die kommende Sommersaison neu eingestellt hat, mag sie nicht verraten. Sie sei allerdings froh, durchweg neue Kolleginnen und Kollegen im Team der AHS begrüßen zu dürfen.

Dabei könnte die Zahl unzählige Urlauber beruhigen. AHS arbeitet für Fluggesellschaften wie die Lufthansa. Sie ist eine der Firmen, die am Flughafen Hamburg verschwundene Koffer wiederfinden soll, wenn Lufthansa-Kunden vergeblich am Gepäckband auf ihr Hab und Gut warten. AHS stellt auch Mitarbeiter am Lost-and-Found-Schalter.

Dort herrschte im vergangenen Sommer Chaos und das AHS-Personal mittendrin, heillos überfordert. Über Monate ging das so. Kofferchaos war das Sommerlochthema 2022.

In diesem Jahr soll alles besser werden, versichert AHS

Ein Grund dafür war krasser Personalmangel. AHS hatte am Schalter kein Personal und schon gar keines, das Koffer hätte suchen können. Irgendwann hatten sie es einfach aufgegeben und die Kunden nur noch vertröstet. Die machten sich selber auf die Suche, schlichen in Räumen herum, in denen sie eigentlich nichts zu suchen hatten. Auch spät abends und am Wochenende.

In diesem Jahr soll alles besser werden, verspricht AHS-Chefin Charisius t-online. Die Firma habe sich gut auf den Sommer vorbereitet, auch mit neuem Personal. Außerdem seien die Dienstpläne angepasst worden. In Spitzenzeiten stünden in Hamburg jetzt auch Mitarbeiter aus anderen Städten parat. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dienstleistern am Flughafen sei nun ebenfalls optimiert. Die Mitarbeiter hätten mittlerweile Geräte, "mit denen sie auch größere Mengen von verlorenen Gepäckstücken flexibel und schnell abarbeiten können". Kunden könnten ihre Verlustmeldung diesmal selber ausfüllen.

Der Flughafen Hamburg setzt auf das Prinzip Hoffnung

Lars Stubbe, bei der Gewerkschaft Verdi für den Bereich Verkehr zuständig, bleibt trotzdem skeptisch. Auch er hat keine genauen Zahlen, wie viele Mitarbeiter bei AHS in diesem Sommer auf Koffersuche gehen. Die Firma zahle aber weniger als die Konkurrenz, weshalb Verdi AHS kürzlich bestreikt habe. "Wer so wenig zahlt, ist kein attraktiver Arbeitgeber", sagt Stubbe. "Da stehen die Arbeitskräfte sicher nicht Schlange."

Auch die Flughafen Hamburg GmbH setzt eher auf das Prinzip Hoffnung. "Wir waren für das Chaos auch nicht verantwortlich", so eine Sprecherin. Firmen wie AHS arbeiteten nicht im Auftrag des Flughafens. Was die Sprecherin nicht sagt: AHS ist eine Tochterfirma der Flughafen GmbH, gehört ihr also zum Teil. So ganz herausziehen kann sich der Flughafen-Betreiber also nicht.

Die Schuldzuweisungen erinnern an das vergangene Jahr. Da stand auch der Zoll in der Kritik. Viele Koffer konnten nicht herausgeben werden, weil der sie noch nicht freigegeben hatte. Auch die Zöllner hatten Mühe, die vielen Tausend Koffer abzuarbeiten. Entsprechend sauer war die Kundschaft. Die Behörde wies damals die Kritik zurück, bezog sich auf die Vorschriften und auf AHS. Daran scheint sich wohl auch diesmal nichts zu ändern. Für Fragen von t-online zum Kofferchaos fühlt sich der Sprecher des Zolls in Itzehoe nicht zuständig.

AHS-Chefin Charisius sorgt deshalb schon mal vor: "Wir wissen, dass es die Urlaubsfreuden der Flugreisenden verdirbt, wenn der Koffer nicht ankommt", versichert sie. "Deshalb haben wir von der AHS getan, was uns möglich ist, um verlorene Gepäckstücke schnell zustellen zu können."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Pressestelle AHS Hamburg
  • Telefonat mit Lars Stubbe, Verdi Hamburg
  • Telefonat mit Pressestelle Flughafen GmbH
  • Telefonat mit Presstestelle Hauptzollamt Itzehoe
  • Eigene Recherchen am Flughafen Hamburg
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