Messerattacke von Brokstedt Polizist schildert Lage am Bahnsteig: "Er hat sich nicht bewegt"

Wie ging es nach der Messerattacke von Brokstedt am Bahnsteig zu? Darüber ist bislang wenig bekannt. Ein Polizist schilderte im Prozess seine Eindrücke.
Im Prozess um die tödliche Messerattacke in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt hat ein Polizist, der als erster am Tatort eingetroffen war, die unübersichtliche Lage beschrieben. Der Beamte berichtete, dass mehrere Zeugen aufgeregt auf ihn zugekommen seien und gesagt hätten: "Der Angreifer sitzt auf dem Bahnsteig."
Der 30 Jahre alte Polizist berichtete am Mittwoch, dass der Mann dort ruhig und mit erhobenen Armen gekniet habe und nach unten geschaut habe. Der Beamte war damals in Begleitung eines Kollegen und eines Praktikanten war. "Er hat sich nicht bewegt und auch keinen Mucks von sich gegeben", sagte der Polizist.
Brokstedt: Tatmesser lag in einem Mülleimer am Bahnsteig
Er habe dann das Tatmesser aus einem Mülleimer geholt und in den Streifenwagen gebracht. Sein Kollege habe währenddessen den Mann gesichert. Anschließend habe der Polizist nach eigenen Angaben Erste Hilfe bei Verletzten geleistet und die Rettungskräfte koordiniert. Auf dem Bahnsteig und an der Außenwand des Zuges sei viel Blut gewesen.
Dem 34 Jahre alten Palästinenser Ibrahim A. wird Mord in zwei Fällen und versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen. Er soll am 25. Januar in der Nähe des Bahnhofs von Brokstedt eine 17-Jährige und ihren zwei Jahre älteren Freund erstochen haben. Zwei weitere Frauen und zwei Männer erlitten schwere Verletzungen. Der Angeklagte hatte am ersten Prozesstag die Tat abgestritten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa