"Ich bin ausgebrannt" Beliebtes Café in Eilbek schließt zum Jahresende

Die Betreiberin des beliebten Eilbeker Cafés "Snoopkraam" zieht die Reißleine: Zu viel Bürokratie, hohe Kosten und private Belastungen zwingen sie zum Rückzug.
Nach zehn Jahren ist Schluss: Das Café "Snoopkraam" in Hamburg-Eilbek wird Ende 2025 seine Türen schließen. Betreiberin Beate Matuszak hat das Aus in dieser Woche in einem bewegenden Facebook-Beitrag verkündet. Auch wenn ihr der Schritt schwerfalle, ließen ihr gesundheitliche und familiäre Gründe keine Wahl, so der Tenor.
"Ich bin ausgebrannt, erschöpft, zerrissen zwischen der Verantwortung meinem Betrieb und meinen eigenen Ansprüchen und eben meinen Kindern gegenüber", schreibt Matuszak offen. Als alleinerziehende Mutter zweier Töchter sehe sie sich nicht mehr in der Lage, den Betrieb weiterzuführen. Sie wolle nicht länger "den Preis zahlen" – mit ihrer Gesundheit und der Kindheit ihrer Töchter.
Bürokratie und Kosten als Belastung
Neben der persönlichen Erschöpfung nennt Matuszak auch strukturelle Probleme: Kleine Cafés hätten es schwer, sich unter der Last von Bürokratie, steigenden Kosten und Personalmangel zu behaupten. Besonders die Auswirkungen des Mindestlohns auf Minijobber und feste Angestellte seien kaum zu bewältigen.
Trotz dieser Herausforderungen feiert das "Snoopkraam" aktuell sein zehnjähriges Bestehen – mit einer Rabattaktion. Mittagstischgerichte kosten zehn Euro, auf Kuchen und Heißgetränke gibt es zehn Prozent Nachlass. "Ich möchte die letzten sechs Monate nochmal alles geben", so Matuszak.
Nachfolger für das Café "Snoopkraam" gesucht
Matuszak wünscht sich für die Zukunft des Lokals eine engagierte Nachfolgerin. Ein Versicherungsbüro in den Räumen könne sie sich nicht vorstellen – dies wäre "ein Verlust für den Stadtteil", schreibt sie. Ihr Vermieter stehe hinter diesem Wunsch. Interessierte könnten sich direkt melden, die Sanierung sei bereits gesichert.
In den sozialen Netzwerken reagieren viele Gäste und Nachbarn mit Verständnis und Bedauern. Eine Nutzerin schreibt: "Ganz egoistisch denke ich 'neeein, bitte nicht', aber natürlich kann ich deine Gründe mehr als gut verstehen." Andere danken Matuszak für ihren Mut und ihre Offenheit: "So so schade, aber so nachvollziehbar", heißt es mehrfach.
- facebook.com: Beitrag des "Snoopkraam" vom 2. Juni 2025
- snoopkraam.de: Webseite des Cafés