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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verkehr im Norden Warum bei Metronom noch mehr Züge ausfallen
Der Fahrplan ist bereits ausgedünnt. Doch noch immer kommen Züge der Bahngesellschaft Metronom zu spät oder gar nicht. Das wird erstmal so bleiben.
Die Fahrgäste sind sauer, die Pressestelle der Eisenbahngesellschaft Metronom sucht nach Erklärungen. Auf den Regionalbahnlinien von Hamburg nach Hannover und Bremen geht kaum noch etwas. Immer mehr Züge fallen aus.
Dabei hatte die Firma ihren Fahrplan schon ausgedünnt, "um mehr Verlässlichkeit zu gewährleisten", so das Unternehmen auf Ihrer Homepage. Die Idee dahinter: Metronom setzt weniger Züge als bislang auf die Schiene, die dann aber verlässlich und pünktlich am Zielort ankommen. Mehr dazu lesen Sie hier.
In den kommenden Wochen werden weitere Züge ausfallen
Im Regelbetrieb war das nämlich nicht der Fall. Da kamen die Züge zu spät, Fahrgäste standen ratlos am Bahnsteig, verpassten Anschlüsse. Einige Verbindungen fielen auch ganz aus. Der Grund dafür ist der akute Fachkräftemangel. Im Bahnverkehr werden Zugführer dringend gesucht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Doch selbst das Versprechen auf Verlässlichkeit des ausgedünnten Fahrplans kann die Firma nicht einhalten. Das bestätigte Michelle Kränzlein, bei Metronom für Marketing und Kommunikation, t-online am Donnerstag.
In den kommenden Tagen und Wochen würden weitere Züge ausfallen, so Kränzlein schriftlich. Als Erstes hatte der Winsener Anzeiger darüber berichtet.
Niemand weiß, welche Züge wann ausfallen
Grund dafür sind diesmal "zusätzlich erforderliche Schichten durch Baustellen sowie ein derzeitig erhöhter Krankenstand bei den Lokführern mit den daraus resultierenden Personalengpässen", so die Sprecherin.
Welche Züge genau ausfallen, konnte Kränzlein nicht sagen. Das ganze Netz könnte betroffen sein, warnt sie. Die Firma versuche offene Schichten kurzfristig nachzubesetzen, greife dabei auch auf Beschäftigte der Verwaltung zurück.
Schon am Mittwoch hat es massive Probleme gegeben
Wie groß die Probleme auf der Strecke sind, hat am Donnerstag der Winsener Anzeiger berichtet. Am Mittwoch sei auf mehreren Metronomlinien drei Stunden lang kein Zug gefahren, heißt es in dem Blatt. Auch in der Gegenrichtung soll schon am Nachmittag kaum etwas gegangen sei.
Fahrgäste hätten ab Hamburg-Harburg in Busse steigen sollen. Doch wo Busse für Züge voller Pendler herkommen sollen, konnte Metronom auf Anfrage des Winsener Anzeigers nicht sagen.
Auf t-Online-Nachfrage bedauert die Eisenbahngesellschaft den Ausfall. Schnelle Besserung kann sie aber nicht versprechen. Sprecherin Michelle Kränzlein: Metronom werde sich bemühen, "zumindest großräumige Ausfälle so weit wie möglich zu minimieren".
- Schriftliche Antwort auf t-online-Anfrage bei der Pressestelle von Metronom
- winsener-anzeiger.de: "Fahrplan schon ausgedünnt +++ Trotzdem fallen Züge aus +++ Metronom entschuldigt sich"