hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such Icon
hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such IconE-Mail IconMenü Icon


Hamburg

Hamburg: Neuer Anwalt von Christina Block beschuldigt Sicherheitsfirma


Neue Beschuldigung
"Sie ist unschuldig": Der neue Anwalt von Christina Block

Von t-online, gef

06.07.2025 - 17:45 UhrLesedauer: 3 Min.
imago307289516Vergrößern des Bildes
Ingo Bott (Archivbild): Der bekannte Anwalt verteidigt Christina Block im Fall um die mutmaßliche Kindesentführung. (Quelle: Andreas Buck)
News folgen

Kurz vor Prozessstart um die mutmaßliche Kindesentführung stellt Christina Blocks Verteidigung den Fall neu dar. Jetzt soll eine Sicherheitsfirma verantwortlich sein.

Es ist wohl einer der aufsehenerregendsten Prozesse des Jahres: Am 11. Juli beginnt vor dem Landgericht Hamburg das Verfahren gegen Christina Block, ihren Partner Gerhard Delling und fünf weitere Angeklagte. Im Zentrum stehen die beiden Kinder Blocks, die in der Silvesternacht 2023/24 von Dänemark nach Deutschland gebracht wurden – mutmaßlich gegen den Willen des Vaters, bei dem sie lebten.

Loading...

Block, Tochter des Hamburger Gastronomen Eugen Block, muss sich wegen des Vorwurfs der Kindesentführung verantworten. Die heute 11 und 14 Jahre alten Kinder sollen dabei laut Anklage von Männern einer privaten Sicherheitsfirma gefesselt und durch einen Wald geschleppt worden sein. Der Fall sorgt international für Aufsehen und hat nicht nur in Deutschland, sondern auch in Dänemark intensive Debatten über Sorgerechtskonflikte ausgelöst.

Was wird Christina Block konkret vorgeworfen?

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Block zumindest mittelbar in die gewaltsame Rückführung ihrer Kinder involviert gewesen sein könnte. Der ursprüngliche Verdacht lautete, sie habe möglicherweise selbst den Auftrag für die Entführung erteilt oder finanziert.

Block und ihr bisheriger Anwalt Otmar Kury hatten bislang vermutet, die verstorbene Mutter Blocks könne vor ihrem Tod die Entführung organisiert haben. Diese Theorie halten Ermittler jedoch laut Anklage für "lebensfremd".

Wer ist der neue Anwalt von Christina Block?

Auf den letzten Metern vor Prozessbeginn hat Block ihr Verteidigerteam verstärkt. Seit Anfang Juli steht ihr neben Otmar Kury nun auch der Düsseldorfer Strafverteidiger Dr. Ingo Bott zur Seite. "Frau Block hat sich vor einigen Wochen an mich gewandt. In Fällen von Kindesentziehung, gerade international, habe ich viel Erfahrung", sagte Bott dem "Abendblatt".

Dr. Ingo Bott wurde 1983 in Rastatt geboren und ist einer der bekanntesten deutschen Strafverteidiger. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Sevilla und Montevideo, promovierte in Passau und gründete nach dem Referendariat seine eigene Kanzlei in Düsseldorf. Bundesweit bekannt wurde er als Verteidiger des Hauptangeklagten im Loveparade-Verfahren. Zudem war er an Verfahren um Cum-Ex-Deals, den Dieselskandal und internationale Kindesentziehungen beteiligt.

Bott war am Loveparade-Prozess beteiligt

Bott ist Honorarprofessor in Peru und schreibt in seiner Freizeit Justizkrimis, die es bis auf die "Spiegel"-Bestsellerliste geschafft haben. In der Grimme-Preis-prämierten Doku "Die Verhandlung" sowie im WDR-Podcast "Trauma Loveparade" vertrat er die Perspektive der Verteidigung.

Bott war maßgeblich an der Verteidigung im sogenannten Loveparade-Prozess beteiligt. Zudem trat er in komplexen Wirtschafts- und Steuerverfahren wie Cum-Ex- und Dieselprozessen auf. Auch in internationalen Kindesentführungsfällen machte er sich einen Namen.

Seine Position zum Block-Prozess

Bott geht mit einer neuen Linie in das Verfahren und rückt damit von der bisherigen Version seines Kollegen Otmar Kury ab. Bott stellt klar, dass aus seiner Sicht ein Sicherheitsunternehmen namens Cyber Cupula eigenmächtig gehandelt habe.

Im Gespräch mit der "Mopo" sagte Bott: "Ich bin der festen Überzeugung, dass Frau Block für das, was geschehen ist, nichts kann." Das Unternehmen habe die Ängste Blocks um ihre Kinder gezielt ausgenutzt. "Das Problem ist, dass der Sorgerechtsstreit auch in der Öffentlichkeit stattfand und dadurch auch Menschen angezogen wurden, die ein gutes Geschäft machen wollten, mit der Angst und der Hoffnung meiner Mandantin."

Block habe die Entführung nicht in Auftrag gegeben

Bott zufolge habe das Unternehmen eigenständig gehandelt, in der Erwartung, für die mutmaßliche Entführung später Geld zu erhalten. Christina Block habe jedoch die Entführung weder in Auftrag gegeben noch dafür bezahlt, berichtet Bott der "Mopo". Bott ist überzeugt davon, dass Christina Block unschuldig ist, wie aus einer Mitteilung vom 4. Juli hervorgeht.

Wie das Gericht diese neue Darstellung bewertet, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Das Verfahren wird von großem Medieninteresse begleitet. Einer der Söhne Blocks soll im Prozess als Zeuge aussagen, was laut Bott "eine Belastung für alle Beteiligten" sei, wie er dem "Abendblatt" sagte.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...




Telekom