Trauerfeier im Michel Hamburg nimmt Abschied von Ex-Bürgermeister Klose

Zahlreiche Weggefährten erwiesen dem ehemaligen Hamburger Regierungschef die Ehre. Sieben Jahre lang leitete er die politischen Geschicke in der Hansestadt.
Mit einer Trauerfeier in der Hauptkirche St. Michaelis hat die Stadt Hamburg am Freitag Abschied von ihrem verstorbenen ehemaligen Ersten Bürgermeister Hans-Ulrich Klose (SPD) genommen. Trauerreden hielten Hamburgs aktueller Regierungschef Peter Tschentscher (SPD) sowie SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich. Klose war vor einem Monat im Alter von 86 Jahren gestorben. In den letzten Jahren vor seinem Tod litt Klose an Alzheimer, wie seine Witwe der Deutschen Presse-Agentur im September sagte.
Klose sei ein herausragender Politiker und feiner Mensch gewesen, sagte der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, in seiner Trauerrede. Bei dem Gottesdienst in der Hauptkirche St. Michaelis stand der mit roten Blumen geschmückte Sarg neben einem großen Foto von Klose.
Hans-Ulrich Klose: Aus Hamburg in die Bundespolitik
Der am 14. Juni 1937 in Schlesien geborene Klose hatte zwischen 1974 und 1981 die Geschicke der Hansestadt als Erster Bürgermeister geleitet. Bei seinem Amtsantritt war er mit 37 Jahren der seinerzeit jüngste Regierungschef in Deutschland. In seine Regierungszeit fiel unter anderem die Vollendung großer Verkehrsprojekte – darunter der Neue Elbtunnel.
Später ging Klose in die Bundespolitik, von 1983 bis 2013 war er Bundestagsabgeordneter. In dieser Zeit machte er sich einen Namen als Außenpolitiker und leitete zeitweise den Auswärtigen Ausschuss.
Innerparteilich gehörte er als Schatzmeister bis 1991 zum engsten Führungskreis der SPD. Zwischen 1991 und 1994 war er Fraktionschef der SPD im Bundestag und als solcher eine Führungsfigur der Opposition gegen den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Bei der Bundestagswahl 2013 kandidierte er nach mehr als 30 Jahren und acht Wahlperioden nicht mehr.
Peter Tschentscher ehrt Ex-Bürgermeister Klose
Neben seinem politischen Talent hatte Klose auch eine sehr künstlerische Ader, wie Mützenich betonte. "Er war ein politischer Poet, ein wahrer Feingeist." Während der Trauerfeier wurde das von Klose verfasste Gedicht "Die Wüste" vorgetragen.
"Hans-Ulrich Klose hatte seinen eigenen Stil. Er war pragmatisch und streitbar, wenn es um seine Überzeugung in grundlegenden Fragen ging", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). "Er war kein gebürtiger Hamburger, aber Hanseat im besten Sinne: Er liebte klare Worte, Feinsinn und Humor." Dem hoch angesehenen Politiker und beliebten ehemaligen Ersten Bürgermeister werde mit Hochachtung für sein Lebenswerk ein ehrendes Andenken bewahrt.
- Nachrichtenagentur afp
- Nachrichtenagentur dpa