Tier stirbt bei Hamburg Zum Sterben ausgesetzt? Riesenschildkröte erfriert qualvoll
Sie lag tot im Gebüsch: Eine Spaziergängerin hat in Ellerbek bei Hamburg eine Riesenschildkröte gefunden. Doch was ist dem Tier geschehen?
Spornschildkröten bevorzugen trockene und heiße Gegenden in Nordafrika – nun ist eine von ihnen in Ellerbek bei Hamburg aufgetaucht. Jedoch tot. Sie wurde ausgesetzt und ist in der Folge erfroren. Eine Hundebesitzerin fand das Tier beim Gassigehen in der vergangenen Woche im Gebüsch. Zuerst berichtete das Hamburger Abendblatt.
"Die Spornschildkröte macht keinen Winterschlaf und braucht im Winter viel Wärme. Vermutlich wurde sie deswegen von ihren Besitzern ausgesetzt", sagte Christian Erdmann, Leiter des Wildtier- und Artenschutzzentrum bei Elmshorn, der Deutschen Presseagentur (dpa). Dorthin hatte der Tierschutzverein Pinneberg das verendete Tier gebracht.
Schildkröte war etwa 40 Jahre alt
Der Wildtier-Experte hat den Panzer der Schildkröte, an dem man das Alter ablesen kann, genauer untersucht und schätzt das Alter der Schildkröte auf rund 40 Jahre. Normalerweise können die Tiere bis zu 110 Jahre alt werden und bis zu 80 Kilogramm wiegen. Er glaubt, dass das Tier im Internet oder auf einer Reptilienbörse gekauft wurde. "Dort können sie alles kaufen. Die schlimmsten Gifttiere überhaupt. Und die Politik unternimmt nichts dagegen", sagte Erdmann. Er hofft, dass es in Deutschland bald strengere Gesetze für den Handel mit Wildtieren gibt. So könne eine Registrierungs- und Chippflicht die Halter schnell ausfindig machen.
Der Tierpfleger will die tote Schildkröte nun an einem gesicherten Ort aufbewahren. Wenn die Würmer sie von innen aufgefressen haben, möchte er den Panzer ausstellen und Besucher so davor warnen, sich exotische Tiere als Haustiere zuzulegen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- abendblatt.de: "Kältetod in Ellerbek: Riesenschildkröte hatte keine Chance"