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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Arbeiten am Elbtower eingestellt "Der Baustopp ist absolutes Armutszeugnis für den Senat"
Der Hamburger Senat wurde auf dem kalten Fuß erwischt. Die Parteien machen dem Investor Vorwürfe. Stimmen zum Baustopp beim Elbtower.
Baustopp beim Elbtower: Der Investor, die Signar-Holding, steckt offenbar in finanziellen Schwierigkeiten. Die für den Bau zuständige Behörde für Stadtentwicklung wurde damit auf dem kalten Fuß erwischt. Das teilt Anke Hunold, stellvertretende Sprecherin der Behörde für Stadtentwicklung am Freitag t-online mit.
"Die HafenCity Hamburg GmbH ist bislang nicht von der Bauherrin über eine mögliche Bauunterbrechung informiert worden", heißt es in ihrem Statement. Auch die regelmäßigen Berichte des externen Baucontrollers hätten keine derartigen Probleme vermuten lassen.
Die Behörde möchte jetzt erst einmal Klarheit verschaffen und hat den Vorstand "unverzüglich gebeten, Stellung zu beziehen", so die Sprecherin.
Die SPD-Fraktion fordert, den Tower schnell weiterzubauen
Die SPD-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft reagiert auf die Nachricht gereizt. "Um das Vertrauen in den Bau nicht zu gefährden, ist weiterhin volle Transparenz seitens Signa notwendig, so Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg, auf t-online-Anfrage. "Wir erwarten eine zügige Wiederaufnahme der Bautätigkeit am Elbtower".
Die CDU macht den Rot-Grünen Senat für die Probleme mitverantwortlich. "Schuld an dieser Misere ist die katastrophale Innenstadtpolitik des Senats", glaubt Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.
"Der Baustopp ist absolutes Armutszeugnis für den Hamburger Senat."
Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.
Schon die Erteilung der Baugenehmigung durch die frühere Stadtentwicklungssenatorin sei grenzwertig gewesen, so die CDU-Politikerin. Der Baustopp sei absolutes Armutszeugnis für Hamburgs Senat.
Die Linke hält den Investor Benko für unseriös
Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linkspartei wirft dem Senat vor, die Baugenehmigung voreilig erteilt zu haben. Ihrer Ansicht nach hätten die Verträge vom Senat selber überprüft werden müssen. Es habe sie aber nur von externen Experten durchschauen lassen, so Sudmann.
Ihr Fazit: "Wer einem windigen Investor wie René Benko traut, hat auf Sand gebaut. Zugeständnisse an Benko – egal ob beim Elbtower, am Gänsemarkt oder anderswo – verbieten sich."
- Telefonate mit den Pressestellen von Linkspartei und SPD
- Pressemitteilung der CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft
- Stellungnahme der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung (schriftlich)