Schafft es die Familie auf die Insel? Sylterin sorgt sich wegen Unwetter um Weihnachten
Sturmtief "Zoltan" peitscht über Norddeutschland. Eine Frau, die über die Feiertage ihre Familie auf Sylt besucht, sieht Weihnachten deshalb in Gefahr.
Norddeutschland ist am Donnerstag fest im Griff von Sturmtief "Zoltan". Weihnachtsmärkte blieben geschlossen, Schulunterricht fällt aus. Lesen Sie hier mehr dazu. Welche Auswirkungen das Wetter auf Sylt hat, berichtet eine in Hamburg lebende Frau während ihres Heimatbesuchs.
Kathleen Nicolaisen ist gebürtige Sylterin, lebt aber eigentlich in Hamburg. Die Weihnachtsfeiertage verbringt sie bei ihrer Familie auf der Insel. Und obwohl sie raues Wetter gewohnt ist, erlebt sie den Sturm am Donnerstag als besonders stark und sieht sogar Weihnachten in Gefahr.
"Auf den Straßen sieht man nur noch wenige mutige Menschen"
"Dieser Sturm heute ist heftig, er hat ordentlich Kraft. Daher laufen am Vormittag die ersten Vorbereitungen. Draußen sichern Nachbarn ihre Gartenmöbel, Weihnachtsbäume und alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Auf den Straßen sieht man nur noch wenige mutige Menschen, auch der Wintermarkt hat heute geschlossen. Die letzten Weihnachtseinkäufe müssen im Zweifel bis Samstag warten – bei dem Sturm bleiben die meisten Inselbewohner und Besucher lieber zu Hause", erzählt Kathleen Nicolaisen t-online.
Auch das Weihnachtsfest ist in Gefahr, sollte sich das Wetter nicht beruhigen. Denn der Fährverkehr zu den Nordseeinseln ist größtenteils eingestellt. "Morgen reist meine Familie aus Düsseldorf und Hamburg an. Ob sie es, wie geplant, auf die Insel schaffen, wissen wir nicht, und natürlich machen wir uns da Gedanken. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Familie aufgrund des Wetters nicht zusammenkommen kann. Das ist ärgerlich, aber gehört irgendwie dazu, wenn man hier lebt. Wir nehmen solche Dinge gelassen."
Unwetter bedroht Sylt immer wieder
Unwetter sei ein immer wiederkehrendes Thema, das für Sorge um Sylt sorgt. Zwar sei die Insel durch Dünen gut geschützt, aber auch die können beschädigt werden, wenn es "zu wild" wird. Zudem würde bei jedem Sturm jede Menge Sand abgetragen werden.
"Trotzdem herrscht unter den Syltern die typisch nordfriesische Gelassenheit. Panik kommt hier so schnell nicht auf. Wir sind das gewohnt. […] Für mich persönlich hat der Sturm auch seine eigene Schönheit. Die Wellen, die an den Strand peitschen, die menschenleere Promenade, die Möwen, die sich tapfer in die Luft wagen – das hat schon etwas Faszinierendes. Man spürt die Kraft und Stärke der Natur. Und zu Hause ist es dann umso gemütlicher – besonders in der Weihnachtszeit", resümiert Nicolaisen.
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