"Viele sind bereits an der Grenze" Deshalb wird Camping an der Ostsee in diesem Jahr teurer
Camper müssen in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Was die Stadtverordneten in Neustadt (Holstein) beschlossen haben, wird vielen Urlaubern nicht gefallen.
Camping-Urlauber müssen in diesem Jahr mit Zusatzkosten rechnen: Die Stadtverordneten von Neustadt in Holstein haben beschlossen, ab 2024 eine Stellplatzsteuer für Dauercamper zu erheben.
Bereits im Jahr 2016 und 2018 wurde in der Gemeinde an der Ostsee über die umstrittene Steuer beraten. Jetzt steht fest, dass damit Jahreseinnahmen von rund 270.000 Euro denkbar wären. Eine Summe, die Stadt aufgrund ihrer angespannten Haushaltslage gut gebrauchen kann.
Neun Prozent der jährlichen Stellplatzmiete
Die Steuer beträgt neun Prozent der jährlichen Stellplatzmiete. Die Reaktionen unter den Stadtverordneten sind gespalten. Nach Angaben des Wochenblatts "Der Reporter" mahnte Campingplatzbetreiber und Stadtverordneter Boy Hoff (CDU) bei der Sitzung im Dezember: "Wir sind bereits an der Grenze. Viele Dauercamper zahlen schon in Raten, um sich das Idyll bei uns leisten zu können. Sie haben keine 200 Euro über. Die können es nicht zahlen".
Jan Gerthenrich (Bürgergemeinschaft Neustadt) entgegnete: "Zusätzliche Steuern sind immer kritisch, aber wir müssen Gelder generieren und die Stellplatzsteuer ist ein wichtiges Zahnrad in unserem städtischen Haushalt."
In Schleswig-Holstein haben bereits zwölf Gemeinden die Stellplatzsteuer eingeführt, darunter Scharbeutz mit einer Steuer in Höhe von zwölf Prozent des Mietwerts.