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Hamburg: Kinderferien für 70 Euro auf Sylt, im Allgäu oder an der Ostsee


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Jugenderholungswerk in Hamburg
Kinder-Ferien, zwei Wochen, 70 Euro


26.11.2024 - 15:06 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0781492450Vergrößern des Bildes
Ferienspaß für Kinder ab acht Jahren: Das Jugenderholungswerk bietet 28 Reisen für Kinder aus einkommensschwachen Familien an (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Anastasiya Amraeva/imago)

Familien mit geringem Einkommen können Kinder für einen kleinen Beitrag in die Ferien schicken. Badeurlaub auf Sylt, Ponyreiten oder Schwimmen lernen – doch das Angebot ist häufig noch unbekannt.

Urlaub ist teuer: Gerade in den Ferienzeiten verdoppeln sich die Übernachtungskosten häufig, auch die Beträge für An- und Abreise sind hoch. Familien, die mit wenig Geld auskommen müssen, haben selten die Möglichkeit, den Kindern einen großen Urlaub zu finanzieren.

Genau hier setzt das Jugenderholungswerk e.V. Hamburg (J.E.W) an. Einkommensschwache Eltern können ihren Kindern Ferienreisen buchen – und das schon für 70 Euro. Möglich wird das durch eine Grundfinanzierung der Stadt, aber auch Stiftungen, Unternehmen und private Spender finanzieren diese Ferien. Kinder, die ihren ersten Wohnsitz in Hamburg haben und deren Eltern entweder auf Sozialleistungen (Grundsicherung, Bürgergeld, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) angewiesen sind oder unterhalb einer Bemessungsgrenze verdienen, können bei der geförderten Tour dabei sein. Die Kinder müssen zwischen acht und 16 Jahren alt sein.

Wie hoch das Einkommen sein darf, richtet sich nach der Haushaltsgröße. Für die Eltern werden 1.518 Euro veranschlagt, für jedes Kind zwischen 535 und 706 Euro. Dagegen wird das Haushaltseinkommen gerechnet, in Nettobeträgen, allerdings werden 15 Prozent und die Miete bereits abgezogen. Ist man unsicher, ob man zuschussberechtigt ist, rechnen die Mitarbeiter des J.E.W in der Geschäftsstelle nach. Verdient man zu viel, können die Kinder trotzdem mitfahren, dann wird der Vollzahler-Betrag fällig. Dieser liegt bei 630 Euro für eine zweiwöchige Tour.

Skifahren ist besonders beliebt

Die Reiseziele sind höchst unterschiedlich: Skifahren im Allgäu in den Frühjahrsferien, Badeurlaub auf Sylt, Kanu fahren in Schweden, Fußball-Camp mit dem FC St. Pauli an der Ostsee, HipHop-Camp am Meer oder Reitferien auf einem Schloss werden angeboten. Insgesamt 28 Reisen gibt es vom Frühjahr bis in den Herbst in den Ferienzeiten. Einige Kurse sind besonders begehrt. "Vor allem bei den Skifreizeiten heißt es schnell sein, diese sind erfahrungsgemäß in den ersten Tagen ausgebucht", sagt die Geschäftsführerin Heide Pusch. Wer seinen Erstwunsch nicht bekommt, kann bei der Anmeldung noch Zweit- und Drittwünsche angeben. Jedes Kind darf pro Jahr nur einmal an einer Reise teilnehmen.

Reiseziele, die besonders beliebt sind, werden jährlich angeboten. Dabei ist das J.E.W auch auf Unterstützung angewiesen. "Wir kooperieren mit Partnern wie der Hamburger HipHop Gang, den Rabauken des FC St. Pauli und der KinderKulturKarawane, die ihre Expertise in unsere Camps bringen", so Pusch weiter. Aber man versuche auch, neue Reisen zu etablieren. "Wir wollen in den nächsten Jahren ein Camp, bei dem es um das Thema Nachhaltigkeit geht, anbieten."

Drei Schwimm-Camps geplant

Inzwischen füllt das Jugenderholungswerk auch Lücken: So werden 2025 gleich drei Schwimmreisen angeboten, in denen Kinder schwimmen lernen können. Laut einer Umfrage der DLRG kann jedes zweite Kind aus armen Familien nicht schwimmen.

Wer sein Kind bei einer der Reisen anmelden will, muss schnell sein: Die Buchung ist ab dem 27. November 2024 möglich.

Verwendete Quellen
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