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"MJ" in Hamburg: So gut ist Michael Jackson als Musical | Premiere


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Neues Musical in Hamburg
Was "MJ" über Michael Jackson erzählt – und was nicht


Aktualisiert am 02.12.2024Lesedauer: 3 Min.
Der "King of Pop" tanzt an der Elbe: Benét Monteiro spielt Michael Jackson im neuen Hamburger Musical.Vergrößern des Bildes
Der "King of Pop" tanzt an der Elbe: Benét Monteiro spielt Michael Jackson im neuen Hamburger Musical. (Quelle: Matthew Murphy)
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"MJ – das Michael Jackson Musical" erweckt den "King of Pop" wieder zum Leben. Ab Dezember 2024 ist die Broadway-Show in Hamburg zu sehen. Worum es geht – und was für Kritik sorgt.

Michael Jackson ist einer der Musiker, die die Welt wirklich verändert haben. Mehr als 40 Jahre lang stand er auf der Bühne, begann als Kinderstar mit den Jackson 5, wurde dann zum Solo-Sänger und zum "King of Pop". Mit "Thriller" setzte Michael Jackson neue Maßstäbe für das Genre der Musikvideos. Der Moonwalk zu "Billie Jean" wurde sein Markenzeichen und einer der berühmtesten Tanzschritte überhaupt.

Die Musik des 2009 mit nur 50 Jahren verstorbenen Musikers scheint wie gemacht für ein eigenes Musical. Seit 2022 läuft "MJ" bereits mit großem Erfolg am New Yorker Broadway – unter anderem wurde es mit vier Tony Awards ausgezeichnet, der wichtigsten Preisverleihung der Branche. Am Sonntagabend feierte "MJ" Premiere im Theater an der Elbe in Hamburg.

Neu in Hamburg: Darum geht es im Michael-Jackson-Musical "MJ"

Das Musical konzentriert sich auf die "Dangerous"-Welttournee 1992. Die Handlung setzt zwei Tage vor dem Tourauftakt im Münchener Olympiastadion ein. In einem Probenraum feilen Michael Jackson und seine Crew noch an den finalen Feinheiten vor dem ersten Konzert. Alles soll, nein, alles muss perfekt sein. Währenddessen wird Michael Jackson von einer MTV-Journalistin begleitet, die eine Reportage über die anstehende Tour dreht.

In diesem Interview erzählt Michael Jackson seine Lebensgeschichte in Rückblenden. Blitzschnell verlagert sich die Handlung aus dem Jahr 1992 immer wieder in verschiedene Episoden aus der Kindheit und dem Heranwachsen als junger, erfolgreicher Sänger. Es gibt deswegen nicht nur einen Michael Jackson, sondern gleich drei: Elias Davis als Kinderdarsteller, Ex-DSDS-Sieger Prince Damien für die mittleren Zeitabschnitte als Michael und Benét Monteiro ("Hercules") als den erwachsenen Künstler und Superstar "MJ". Besonders stark und emotional sind die Szenen, in denen die drei Michael Jacksons miteinander spielen und alle Grenzen der unterschiedlichen Ebenen aufbrechen.

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Benét Monteiro und Prince Damien gehen voll in ihrer Rolle auf. Mit ihrem musikalischen und tänzerischen Talent kommen sie erstaunlich nahe an das Original heran – so nahe, wie es bei einem Ausnahmekünstler wie Michael Jackson eben geht. Dabei hilft ihnen, dass Kostümbildner Paul Tazewell auf originalgetreue Outfits setzt und sich Choreograf Christoper Wheeldon eng an den ikonischen Moves des Vorbilds orientiert.

Michael-Jackson-Musical voller Hits

In manchen Momenten entsteht so eine fast perfekte Illusion auf der Bühne. Insgesamt wurden fast 40 Songs für das Musical aufbereitet, neben eigenen Hits wie "Bad", "Billie Jean", "ABC", "Blame It On The Boogie" oder "Thriller" auch Klassiker der Motown-Ära wie "(Your Love Keeps Lifting Me) Higher and Higher".

"MJ – das Michael Jackson Musical" konzentriert sich auf den Künstler Michael Jackson. "Es soll hier nur um meine Musik gehen", sagt MJ selbst an einer Stelle während des MTV-Interviews. Nur manche Probleme werden thematisiert, wie Michael Jacksons Tablettensucht, der Perfektionismus inklusive zwanghafter Selbstkritik oder die erlebte Gewalt durch Vater Joseph.

Musical klammert Missbrauchsvorwürfe aus

Der "MJ"-Michael Jackson wirkt zerbrechlich, scheu, introvertiert, verträumt, nervös und an vielen Stellen kindlich, wie eine Art Peter Pan. Dass der echte Michael Jackson dieser Figur viel abgewinnen konnte, ist seit Langem bekannt: Nicht ohne Grund nannte der Musiker sein privates Anwesen Neverland Ranch.

Das Musical endet im Sommer 1992. Damit greifen die Autoren in die Trickkiste, um sich einem unangenehmen Thema nicht mehr widmen zu müssen. Denn noch während der "Dangerous"-Tour 1993 wurden erstmals Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson laut. Er soll mehrfach Jungs nach Neverland eingeladen und sexuell missbraucht haben, besagen Gerüchte. Belegt oder widerlegt sind sämtliche Fälle bis heute nicht.

Dass es keine Einordnung gibt, dass Michael Jackson nicht nur Opfer war, sondern auch Täter gewesen sein könnte, sorgte bereits am Broadway für Kritik am Drehbuch. Stage hat sich trotzdem entschieden, "MJ" nach Hamburg zu bringen – nach einer intensiven Diskussion, wie es heißt.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Medienpremiere von "MJ – das Michael Jackson Musical" am 30. November 2024
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