An 22 Tagen im Januar Freier Eintritt im MiWuLa: Gründer teilt emotionale Geschichte
Das Miniatur Wunderland in Hamburg bietet Menschen mit geringem Einkommen wieder kostenfreien Eintritt. Gründer Frederik Braun teilt eine emotionale Geschichte im Zusammenhang mit dieser Aktion aus den vergangenen Jahren.
Vom Matterhorn bis zum Grand Canyon: Mehr als 1.694 Quadratmeter erwarten Besucher des Miniatur Wunderlandes in der Speicherstadt. Doch nicht jeder kann sich den Eintritt leisten. Deshalb startet am Dienstag eine alljährliche Aktion des Wunderlandes.
Vom 7. bis zum 31. Januar können Menschen, die bisher nicht das Geld für den Eintritt zur Verfügung hatten, umsonst in die Miniaturwelt eintauchen. Dafür benötigt das MiWuLa keinen besonderen Nachweis.
Wie kann ich an der Aktion teilnehmen?
Das Konzept basiert auf Vertrauen den Besuchern gegenüber. Ein einfaches "Ich kann es mir nicht leisten" reicht schon aus, um an der Aktion teilzunehmen. Man kann es auch auf einen Zettel schreiben und unauffällig über den Tresen schieben.
Einige gehen auch ganz offen mit ihrer Situation um und teilen ihre Geschichte an der Kasse. Die Aktion findet seit zehn Jahren statt. In dieser Zeit hat der Gründer Frederik Braun einige emotionale Momente erlebt und eine Geschichte geteilt.
Tränen an der Kasse des MiWuLas
Vor einigen Jahren fragte eine Frau den gerade an der Kasse aushelfenden Braun, ob es stimmen würde, dass der Eintritt am Aktionstag gratis sei. Als seine Antwort ein einfaches "Na klar" war, brachen die Frau und ihr Sohn, der neben ihr stand, in Tränen aus.
"Die Mutter erklärte mir dann, dass ihr Sohn nur einen Wunsch zu Weihnachten hatte. Er wollte so gerne mal ins Miniatur Wunderland. Sie konnte ihn ihm nicht erfüllen", erklärt Braun. Auf gut Glück kamen die beiden in die Speicherstadt, als sie von der Aktion erfuhren und waren überglücklich, die Tickets in den Händen zu halten.
"Offen gesagt, standen wir dann zu dritt mit feuchten Augen da. So schön und traurig zugleich. Davon gab es seit 2015 bestimmt 1.000 ähnliche Momente", so Braun. Doch auch eine Aktion, die Menschen eigentlich die Chance auf ein Erlebnis bietet, hat eine Schattenseite, wie Braun weiter berichtet.
Shitstorm trotz gutem Zweck
"Wir haben die Aktion gestern veröffentlicht und es sind schon wieder einige Kommentare zu lesen, dass man den Menschen lieber nicht vertrauen sollte", bedauert Braun. Er berichtet außerdem von Anfeindungen gegenüber bestimmten Personengruppen.
Davon will sich das MiWuLa nicht verunsichern lassen. Braun ist sich sicher, dass die allermeisten Menschen, die von der Aktion profitieren, sich den Eintritt tatsächlich nicht leisten können und wünscht sich, dass weitere Aussteller die Aktion als Vorbild nehmen.
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- Miniatur Wunderland: Freier Eintritt für Menschen, die sich das Wunderland sonst nicht leisten können