Aus im Achtelfinale Hamburger Tennis-Ass verpasst die Sensation
Der Traum ist aus: Eva Lys war gegen die Weltranglistenzweite Iga Świątek ohne Chance. Die Hamburgerin ging dennoch erhobenen Hauptes vom Platz in Melbourne.
Eva Lys kämpfte tapfer und zeigte solides Tennis, doch die Sensation blieb aus: Ihre historische "Lucky Loser"-Reise bei den Australian Open endete am Montag im Achtelfinale. Die Hamburgerin unterlag der Weltranglistenzweiten Iga Świątek aus Polen deutlich mit 0:6, 1:6.
Nach nur 59 Minuten verwandelte die klare Favoritin ihren Matchball und zeigte dabei eine blitzsaubere Leistung. Für Lys bleibt der Achtelfinaleinzug der größte Erfolg ihrer Karriere. Sie verpasste es, als erste weibliche "Lucky Loser" in der Open Era ein Grand-Slam-Viertelfinale zu erreichen.
Eva Lys: Australian Open waren "geilstes Turnier" ihrer Karriere
Der Stolz dürfte bei der 23-Jährigen nach dem "geilsten Turnier" ihres Lebens dennoch überwiegen. Ein Preisgeld von mehr als 250.000 Euro sowie erstmals einen Platz unter den Top 100 der Weltrangliste nimmt Lys als Trostpreis mit nach Hause.
Sie freue sich "wirklich sehr" auf die Partie, hatte Lys vor Beginn gesagt: "Für solche Matches spiele ich Tennis." Nachdem sie dann mit großen Augen und dicken Kopfhörern auf den Ohren die Katakomben durchschritten und die Rod Laver Arena betreten hatte, zeigte die Favoritin Lys jedoch schnell die Grenzen auf. Trotz früher Breakchancen der Deutschen ging der erste Satz in nur 24 Minuten an Swiatek.
Fans jubeln bei Eva Lys' einzigem Spielgewinn
Ob der fehlerlosen Leistung ihrer Gegnerin nahm Lys es bald mit Humor. Bei hohen Temperaturen freute sich die Hamburgerin über jeden Punktgewinn. Im vierten Spiel des ersten Satzes hielt Lys erstmals ihren Aufschlag und verhinderte unter großem Jubel der Fans die Höchststrafe. Für mehr reichte es nicht.
- Hamburger Tennis-Sternchen lebt ihren Traum in Australien
Lys hat in Melbourne verrückte Tage erlebt. Am vergangenen Dienstag hatte sie erst 15 Minuten vor ihrem Erstrundenmatch erfahren, dass sie überhaupt am Turnier teilnehmen dürfe. Sie spielte befreit auf und schlug die Lokalmatadorin Kimberly Birrell klar in zwei Sätzen und verdiente sich damit den Spitznamen "Lucky Lys". Danach gewann die 23-Jährige auch in der zweiten und der dritten Runde und schrieb damit Tennisgeschichte: Als erster Nachrückerin überhaupt gelang ihr der Achtelfinaleinzug beim Turnier in Melbourne.
Hamburger Alexander Zverev kämpft um ersten Grand-Slam-Titel
Auch ihr Hamburger Profi-Kollege Alexander Zverev, der am Dienstag auf seiner Titelmission im Viertelfinale auf Tommy Paul (USA) trifft, hatte sich vor Beginn der Partie beeindruckt gezeigt. "Eine unglaubliche Story" habe Lys in Melbourne geschrieben, sagte der Weltranglistenzweite und bezeichnete Lys' Erfolge als "sehr verdient".
Für Zverev selbst wird es ab Dienstag (4 Uhr MEZ/Eurosport) so richtig ernst. Im Weltranglistenelften wartet die nächste knifflige, aber machbare Aufgabe auf den deutschen Hoffnungsträger. Bei seiner Jagd nach dem ersten Grand-Slam-Titel würde im Falle eines Sieges anschließend ein Duell mit Novak Djokovic oder Carlos Alcaraz anstehen.
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- Nachrichtenagentur SID