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Hamburg

Hamburg: FC St. Pauli schafft Hymne ab – Aus für "Das Herz von St. Pauli"


Kritik an Kult-Hymne
Offiziell: FC St. Pauli entscheidet über "Das Herz von St. Pauli"

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 14.02.2025Lesedauer: 2 Min.
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Fans des FC St. Pauli im Millerntor-Stadion (Archivbild): Auf die Kult-Hymne "Das Herz von St. Pauli" wird vorerst verzichtet. (Quelle: IMAGO/Oliver Ruhnke/imago)
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Seit mehr als 20 Jahren erklingt "Das Herz von St. Pauli" am Millerntor. Nun verstummt die Hymne – der Grund liegt in der Vergangenheit des Texters als NS-Propagandist.

Der FC St. Pauli hat eine wegweisende Entscheidung über seine traditionelle Stadionhymne "Das Herz von St. Pauli" verkündet. Der Verein verzichtet ab sofort darauf, das Lied vor den Heimspielen am Millerntor zu spielen. "Veränderungen schaffen Raum für Neues", sagte Präsident Oke Göttlich.

"Der Austausch mit Fans aus allen Bereichen des Stadions hat aber eindeutig gezeigt, dass das Lied angesichts der laufenden Diskussionen derzeit nicht als Hymne funktioniere", hieß es vom Verein zur Begründung. Die interne Diskussion sei damit noch nicht abgeschlossen: Eine endgültige Entscheidung soll erst fallen, sobald eine wissenschaftliche Dokumentation abgeschlossen ist und es einen erneuten Austausch mit den Fans gegeben habe.

Deshalb steht "Das Herz von St. Pauli" in der Kritik

Hintergrund ist die NS-Vergangenheit des Texters Josef Ollig. Eine umfassende Recherche des FC St. Pauli-Museums ergab, dass Ollig während des Zweiten Weltkriegs als Kampfpilot und Kriegsberichterstatter für die NS-Propaganda tätig war. Diese Erkenntnisse sorgen besonders in der aktiven Fanszene für erhebliche Bedenken.

Trainer Alexander Blessin äußerte sich bereits zur möglichen Zukunft der Hymne, die in der rockigen Version von "Phantastix & Elf" und nicht im Original von Hans Albers gespielt wird: "Mir persönlich gefällt dieses Lied, ich singe da auch immer mit", erklärte der 51-Jährige gegenüber der "Morgenpost". "Aber mit dieser Konstellation ist es schwierig. Ich möchte nicht sagen untragbar, aber es geht schon in die Richtung."

Lied stammt aus dem gleichnamigen Film von 1957

Das Lied stammt ursprünglich aus dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1957 und ist seit Jahren fester Bestandteil der Atmosphäre im Millerntorstadion. Trainer Blessin und sein Team haben bereits signalisiert, die Entscheidung des Vereins vollständig mitzutragen: "Der Verein wird sich entscheiden und positionieren, und das tragen wir komplett mit."

Dass ein verändertes Einlaufritual die Stimmung beeinflussen könnte, hat die Mannschaft bereits beim letzten Heimspiel gegen Augsburg erlebt. Dort verzichtete der Verein am Holocaust-Gedenktag auf das traditionelle "Hells Bells". "Das war auch eine komische Stimmung", erinnerte sich Blessin, betonte aber: "Wir haben trotzdem sehr, sehr schnell ins Spiel gefunden. Und ich glaube nicht, dass es die Fans deswegen unterlassen werden, uns zu unterstützen."

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Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa

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