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Hamburg

Hamburg erinnert an KZ-Befreiung Neuengamme vor 80 Jahren


Kriegsende vor 80 Jahren
Erinnern an das erschütternde Vermächtnis von Neuengamme

Von t-online, jdl

01.05.2025 - 09:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Innenansicht des Klinkerwerks im ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme: Hamburg gedenkt der Befreiung durch britische Truppen vor 80 Jahren.Vergrößern des Bildes
Innenansicht des Klinkerwerks im ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme: Hamburg gedenkt der Befreiung durch britische Truppen vor 80 Jahren. (Quelle: KZ-Gedenkstaette Neuengamme, Alexander Glaue)
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Vor 80 Jahren endete das Grauen im Konzentrationslager Neuengamme. Auch der scheidende Bundeskanzler nimmt an der zentralen Gedenkfeier in Hamburg teil.

Hamburg erinnert mit mehreren Veranstaltungen an die Befreiung des Konzentrationslagers Neuengamme. Vor 80 Jahren erreichten britische Truppen das Lager. Sowohl Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher als auch der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz erinnern zusammen mit Zeitzeugen und deren Nachfahren an die Befreiung des KZ.

Als die britischen Soldaten am 2. Mai 1945 das Gelände erreichten, fanden sie es verlassen vor. Die SS hatte kurz zuvor noch etwa 700 Häftlinge auf Todesmärsche geschickt und auf Schiffe wie die "Cap Arcona" und die "Thielbek" in der Ostsee gebracht. Diese wurden am 3. Mai vor Neustadt in Holstein bei einem alliierten Luftangriff versenkt – mehr als 6.600 Häftlinge verloren auf tragische Weise ihr Leben.

Gedenken in Neustadt und Hamburg

In Neustadt wird deshalb am 3. Mai der Opfer der Schiffskatastrophe gedacht. Am selben Tag beginnt dann auch in Neuengamme die zentrale Veranstaltung mit Reden von Bürgermeister Tschentscher und dem scheidenden Kanzler Scholz. Auch die Überlebende Helga Melmed (siehe Infokasten) richtet ein Grußwort an die Anwesenden.

Helga Melmed bei einer Podiumsdiskussion.
Helga Melmed bei einer Podiumsdiskussion. (Quelle: KZ-Gedenkstaette Neuengamme)

Die Überlebende

Helga Melmed war 13 Jahre alt, als die Nazis ihre Familie im Oktober 1941 von Berlin in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportierten. Ihre Eltern wurden dort ermordet. Helga kam 1943 in das KZ Auschwitz und wurde 1944 ins Außenlager des KZ Neuengamme in Hamburg überstellt. Sie wurde schließlich im KZ Bergen-Belsen am 15. April 1945 befreit.

Die Gedenkveranstaltung in Neuengamme am 3. Mai ist nach Angaben der Gedenkstätte bereits ausgebucht. Allerdings ist ein Livestream über die Webseite des NDR zu sehen. Weitere Veranstaltungen finden am 4. Mai auf dem Gelände der Gedenkstätte statt und können ohne Anmeldung besucht werden (das komplette Programm kann hier eingesehen werden).

Am 4. Mai wird auf dem Lagergelände ein neuer Gedenkstein, der die 70 Länder nennt, aus denen die Häftlinge stammten, eingeweiht. Auch das "Zelt vielfältiger Erinnerung" eröffnet, das Initiativen, Schulen und Künstler gemeinsam gestalten. Geplant sind biografische Lesungen, interaktive Installationen und kreative Workshops. Auch das Jugendprojekt #GeradeJetzt wird vorgestellt. Bei der Social-Media-Kampagne interpretieren junge Menschen die Botschaften der Überlebenden für das Leben heute.

Neuengamme: NS-Zentrallager in Norddeutschland

Das Konzentrationslager Neuengamme wurde 1938 eröffnet und war das NS-Zentrallager in Nordwestdeutschland. Es verfügte über 85 Außenlager. Von den etwa 100.000 Lagerinsassen kamen in sieben Jahren mindestens 42.900 ums Leben – durch Zwangsarbeit, gezielte Mordaktionen und schließlich bei der Räumung der Lager.

Kurz vor Kriegsende konnte das Schwedische Rote Kreuz noch etwa 4.200 skandinavische Häftlinge retten, während andere Insassen in Lager wie Bergen-Belsen in Niedersachsen deportiert wurden. Die SS räumte das KZ Neuengamme Ende April.

Britische Soldaten eines Vorauskommandos erreichten bereits am Abend des 2. Mai das Lager und meldeten nach einer ersten Erkundung, das Lager sei leer. Sie trafen allerdings auf einzelne Häftlinge, die sich versteckt hatten oder dorthin zurückgekehrt waren.

Die Ende April verbliebenen 600 Häftlinge hatte die SS erst nach Lübeck und dann Flensburg gebracht. Sie wurden dort erst am 10. Mai von britischen Truppen befreit. Ab Mai 1945 belegten die Besatzungsmächte das Lager in Neuengamme dann mit kriegsgefangenen Waffen-SS-Angehörigen. Die Briten schlossen das Internierungslager im August 1945.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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